01.09.2010 | 00:00:00 | ID: 6615 | Ressort: Energie | Verbrauch & Versorgung

Aeikens kündigt Leitbild an: Kostendämpfung bei Abwasser und Trinkwasser durch schlanke Strukturen

Magdeburg (agrar-PR) - Sachsen-Anhalt will einem Steigen der Abwasser- und Trinkwassergebühren mit veränderten Verbandsstrukturen begegnen. Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens sagte am Dienstag in Magdeburg, „die Effizienzreserven sind bei weitem nicht ausgeschöpft“. „Hier müssen wir Potentiale erschließen, denn wir müssen Sorge dafür tragen, dass den Bürgern Kostensteigerungen möglichst erspart bleiben.“

Die demographischen Veränderungen, insbesondere die Abwanderung, trieben die Kosten nach oben. Sachsen-Anhalt habe derzeit 62 Abwasserzweckverbände. Aeikens: „Wenn sich diese Zahl halbiert, sind wir einen großen Schritt weiter. Denn größere Verbände können in der Regel kostengünstiger arbeiten, das schlägt sich dann auch in den Kosten nieder.“ Zwar läge etwa im Abwasserbereich die Belastung für die Bürger in Sachsen-Anhalt mit 133 Euro unter dem Bundesdurchschnitt von 145 Euro. Es gebe jedoch große regionale Unterschiede. Auch die Trinkwasserpreise liegen mit 93 Euro pro Einwohner und Jahr unter dem bundesdeutschen Durchschnitt (95 Euro).

Vorstellungen zu den angestrebten Strukturen flössen in ein Leitbild ein, das im Ministerium erarbeitet werde. Aeikens sagte, das Leitbild solle die Zusammenführung der kommunalen Pflichtaufgaben der öffentlichen Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung unterstützen. Berücksichtigt würden die demografische Entwicklung und die finanziellen, technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen künftiger  Jahre.

Aeikens weiter: „Zur Zeit beobachten wir im Zug der Gebietsreform viel Bewegung auch bei den Aufgabenträgern der öffentlichen Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung hin zu Zusammenschlüssen. Beispiele dafür gibt es im Burgenlandkreis, im Landkreis Wittenberg und im Landkreis Harz. Dieser freiwilligen Phase möchten wir noch Zeit bis Ende 2013 einräumen. Dann greift das Leitbild.“

Die Verbände seien gefordert, die zukunftsfähigen Strukturen bereits jetzt mit Nachdruck anzugehen, so Aeikens. In diesen notwendigen Anpassungsprozess werde das Land die Verbände weiterhin aktiv mit den Möglichkeiten der Förderung unterstützen, wenn die richtigen Maßnahmen ergriffen würden.

Hintergrund:
Im Jahr 1994 gab es in Sachsen-Anhalt noch 106 Zweckverbände als Aufgabenträger der Abwasserbeseitigung. Bis Anfang 2010 hat sich diese Zahl auf 62 reduziert. Von diesen 62 Zweckverbänden arbeiten noch 47 mit eigenen Geschäftsführungen. In der öffentlichen Wasserversorgung gibt es noch 73 sogenannte Versorgungseinheiten, die von Zweckverbänden, von den Gemeinden selbst oder durch kommunale und privatrechtliche Unternehmen betrieben werden.
Pressekontakt
Herr Detlef Thiel
E-Mail: PR@mlu.sachsen-anhalt.de
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Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt
Olvenstedter Str. 4
39108 Magdeburg
Deutschland
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