25.07.2016 | 18:00:00 | ID: 22677 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Agrar-Förderprogramme zeigen: „In die Umwelt investieren, lohnt sich!“

Schwerin (agrar-PR) - Damit Landwirte freiwillig zur Erreichung der Umweltziele der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik beitragen können, bietet das Land Mecklenburg-Vorpommern eine breite Palette an förderfähigen Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen (AUKM).
Dass die aktuellen Förderprogramme – darunter auch die Förderung des ökologischen Landbaus – gut angenommen werden, zeigt die Auswertung der Agraranträge für die ersten beiden Antragsjahre der aktuellen Förderperiode (2015-2020), die Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute in Schwerin vorstellte. Sein Fazit: „Unsere Umweltprogramme greifen. Die Zahlen belegen: In die Umwelt investieren, lohnt sich!“

In 2016 sind beim Land rund 950 Anträge auf Förderung für die Umsetzung von AUKM auf einer Fläche von rund 38.000 ha eingegangen. Nimmt man beide Antragsjahre 2015 und 2016 zusammen, werden in M-V derzeit auf einer Fläche von 270.000 ha (über 20 % der Landwirtschaftsfläche in M-V) AUKM umgesetzt. „Mit Freude nehme ich zur Kenntnis, dass immer mehr Landwirte bereit sind, freiwillig einen Beitrag zum Klimaschutz, zum Erhalt oder zur Steigerung der biologischen Vielfalt sowie zur Verringerung der Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinträge zu leisten – das ist ein großer Erfolg“.

Besonders hoch im Kurs steht die Förderung vielfältiger Kulturen. Mit insgesamt 241 Anträgen in 2015 und 2016 und einer Förderfläche von nunmehr 93.500 ha übertrifft diese Maßnahme schon jetzt den für die aktuelle Förderperiode bis 2020 anvisierten Flächenumfang von 50.000 ha. Besonders optimistisch stimmte den Minister der hohe Flächenanteil der Betriebe, die in der Fruchtfolge mindestens 10% großkörnige Leguminosen (Hülsenfrüchte) wie Erbsen oder Bohnen anbauen: „So kommen wir im Sinne der Eiweißpflanzenstrategie unserem landespolitischen Ziel näher, mehr Futterpflanzen vor Ort zu produzieren, die Abhängigkeit von Importfuttermitteln zu reduzieren und die regionalen Wertschöpfungsketten zu stärken.“

Auch die Förderung für das Anlegen von Blühstreifen und Blühflächen wurde von den Landwirten im zweiten Antragsjahr sehr gut in Anspruch genommen. Wurden 2015 bei dieser Maßnahme 440 Anträge auf Förderung gestellt, kamen 2016 weitere 124 hinzu. Die Förderfläche stieg um ca. 475 ha (23,1 %) auf derzeit 2.050 ha. „Da viele kleine Tiere nur geringe Distanzen zurücklegen können, lassen sich mit Blühstreifen und Blühflächen wichtige Lebensräume vernetzen“, unterstrich Dr. Backhaus die Bedeutung dieser Maßnahme.

Positiv hob er zudem die neuausgerichtete Obst- und Gemüseförderung hervor. So gehören Verpflichtungen, die in der Vergangenheit gefördert wurden, mittlerweile zum Standard. Stattdessen ziele die Maßnahme nun auf den Erhalt und die Steigerung der Biodiversität ab. Förderfähig sind beispielsweise das Anlegen wertvoller Landschaftselemente wie Hecken, Blumenwiesen oder Nistkästen. Mit insgesamt 35 Antragstellern (18 mehr als in der alten Förderperiode) und einem Flächenumfang von fast 4.100 ha (+1,3 % zum ersten Antragsjahr) sei die Maßnahme sehr gut angenommen worden.

Im Öko-Landbau, so der Minister, spielt M-V bundesweit in der Ersten Liga! Im Vergleich zu 2014 hat das Land 2015 etwa 6.500 ha Öko-Fläche hinzugewonnen. Aktuell werden hierzulande insgesamt 125.500 Hektar (9,3%) landwirtschaftliche Fläche ökologisch bewirtschaftet. Damit liegt M-V nicht nur deutlich über dem Bundesschnitt von 6,5 %, sondern konnte im Ländervergleich gegenüber 2015 nach Bayern im Öko-Landbau am meisten zulegen.

In 2016 haben 91 Betriebe einen Antrag auf Öko-Förderung gestellt, darunter 54 Einführer mit einer Fläche von 4.600 ha. Weitere 37 Landwirtschaftsbetriebe haben Förderanträge auf Flächenerweiterung gestellt, der Flächenumfang beträgt 1.507 ha. Damit können wir in der Öko-Förderung in M-V für 2016 einen Flächenzuwachs von rund 6.100 ha verzeichnen.

„Wir in M-V setzen nicht auf einen Wettlauf der Prämien!“, betonte Minister Backhaus. Die Erhöhung der Fördersätze allein trage nicht zur Umstellung von konventionell auf ökologisch bei, das Gesamtpaket sei entscheidend. Das zeige ein Blick in andere Bundesländer. So musste beispielsweise Nordrhein-Westfalen trotz höherer Fördersätze für den ökologischen Landbau einen Rückgang der Öko-Fläche von über 700 ha in 2015 hinnehmen. In M-V werde gemäß der landesweiten Ökostrategie „Ökokompetenz Mecklenburg-Vorpommern 2020“ auch auf Beratung, Forschung und Vernetzung gesetzt.

Potenziale sieht der Minister bei der Anlage von Gewässer- und Erosionsschutzstreifen sowie Schonstreifen an Alleen. (regierung-mv)
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