24.06.2015 | 11:40:00 | ID: 20564 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Backhaus: Tierseuchen ein globales Problem

Schwerin (agrar-PR) -

Auf der Delegationsreise der Landesregierung in das Leningrader Gebiet wurde am Rande auch die internationale Tierseuchenlage diskutiert.

„Die Vogelgrippe und die Afrikanische Schweinepest sind derzeit die größten Herausforderungen für die Tierseuchenbekämpfung weltweit, denn die dramatische Lage der Geflügelpest in den USA können wir bis nach Mecklenburg-Vorpommern spüren. Tierseuchen machen vor Ländergrenzen keinen Halt, daher werbe ich hier für bessere Kooperation und Kommunikation“, erklärte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschatf, Umwelt und Verbraucherschutz, heute in Sankt Petersburg.

In den USA sind im Dezember letzten Jahres die Geflügelpestvarianten H5N8 und H5N2 ausgebrochen. 14 US-Bundesstaaten sind betroffen. Mittlerweile konzentriert sich das Geschehen auf den zentralamerikanischen Bundesstaat Iowa, der sogar den Notstand ausgerufen hat. Insgesamt sind bisher 223 Haltungen betroffen und 48,1 Mio. Stück Geflügel mussten getötet werden. „Das sind dramatische Zahlen, die zeigen, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern beim letzten Fall verhältnismäßig großes Glück hatten. Man muss sich aber auch vergegenwärtigen, dass es in den USA ganz andere Haltungsbedingungen gibt. Durchschnittlich werden 7,5 Milliarden Eier in den USA pro Monat gelegt. Einem amerikanischen Industrieverband zufolge gibt es in den USA 63 Eier-Produktionsstätten, in denen jeweils mehr als eine Million Legehennen leben. Das ist wirklicher Gigantismus“, so der Minister.

Die Turbulenzen auf dem amerikanischen Markt sind mittlerweile auch in Europa zu spüren. So werden vor allem niederländische Eier sowie holländisches Geflügelfleisch von amerikanischen Unternehmen vermehrt gekauft. Damit fehlen die niederländischen Produkte auf dem europäischen Markt, das Angebot wird verknappt und die Preise steigen langsam aber stetig an. So lag in den Niederlanden der Preis für 100 Eier im April bereits 45,5 % über dem Wert vom April 2013 (unsortiert). Auch in Polen und Belgien ziehen die Preise an. Bei uns in Deutschland hat sich der Preis bereits moderat nach oben entwickelt. So zog der Preis für 100 Eier der Gewichtsklasse M im Discountbereich auch schon um 9,2 % gegenüber 2013 an. „Diese Entwicklung wird vorerst nicht enden und die Verbraucher müssen sich wohl oder übel auf höhere Preise bei Ei- und Eiprodukten einstellen“, erklärte der Minister.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist derzeit in den baltischen Staaten und im östlichen Polen ein großes Problem. Sie breitet sich weiter aus und es gibt derzeit keinen zugelassenen Impfstoff. Die Gefahr einer Einschleppung nach MV ist vor allem durch die Möglichkeit eines Viruseintrages über Reiseproviant weiter gestiegen. „Wiederholt wurde in Wurstwaren aus Weißrussland an der Außengrenze von Lettland und Litauen infektionsfähiges ASP-Virus nachgewiesen. Daher appelliere ich gerade jetzt in der Vorferienzeit, aber auch an die Saisonarbeiter, nur einwandfreie Lebensmittel aus Osteuropa mitzubringen. Außerdem habe ich bei den russischen Vertretern für eine bessere Abstimmung und einen schnelleren Informationsfluss im Falle von Tierseuchen geworben“, hob Dr. Backhaus hervor.

Die Anzahl der Ausbrüche von ASP in 2014 betrug insgesamt 40 Ausbrüche bei Hausschweinen und 264 Fälle beim Schwarzwild. In 2015 sind es bereits ein Ausbruch bei Hausschweinen (Polen) und 285 Fälle beim Schwarzwild. (Regierung-MV)

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