27.10.2017 | 15:16:00 | ID: 24708 | Ressort: Umwelt | Pflanze

Die Ess-Kastanie ist Baum des Jahres 2018: Absolute Seltenheit in Brandenburg

Potsdam (agrar-PR) - Die Ess-Kastanie (Castanea sativa) ist der Baum des Jahres 2018. In Brandenburg gibt es nur Einzel-Exemplare in Gärten und Parks sowie wenige Versuchsanbauten in den Wäldern. Wo sie wächst, überrascht sie jedoch mit kulinarischer wie praktischer Vielseitigkeit und nicht zuletzt mit ihrer reizvollen Blütenpracht. Der botanische Blick richtet sich damit auf eine in Deutschland eher seltene Baumart. Das Kuratorium Baum des Jahres hat den Jahresbaum 2018 vorgeschlagen und die Stiftung Baum des Jahres ist mit ihrer Entscheidung diesem Vorschlag gefolgt. Die Ausrufung erfolgte jetzt in Berlin. 

Mit ihrem Verbreitungsursprung im Mittelmeerraum sagt der Ess-Kastanie das kontinentale Klima in Brandenburg mit heißen, trockenen Sommern einerseits aber auch kalten Wintern nicht recht zu. So muss man hierzulande auf Import-Ware zurückgreifen, wenn man gebackene Maronen zur Winterzeit genießen oder das sehr dauerhafte Holz zum Beispiel im Gartenbau verwenden möchte.

Die Ess-Kastanie ist seit 1989 der dreißigste Jahresbaum. In Deutschland ist die Ess-Kastanie vorwiegend im Südwesten zu finden. Das Wurzelsystem ist kräftig ausgeprägt, sie bildet eine Pfahlwurzel, die jedoch nicht sehr tief reicht. Junge Ess-Kastanien weisen eine glatte, gräuliche Rinde auf die im Alter tief zerfurcht und borkig wird. Die knapp 20 Zentimeter langen Blätter sind elliptisch geformt und mit einem feinen Stachelkranz bewehrt.

Obwohl der Name es zunächst nahelegt, haben Ess- und Rosskastanie wenig gemein: Während die Ess-Kastanie eng mit Buchen und Eichen verwandt ist, gehört die Rosskastanie zu den Seifenbaumgewächsen. Die fälschlich vermutete Verwandtschaft begründet sich wohl darin, dass beide Arten im Herbst zunächst von stacheligen Kugeln umhüllte, mahagonibraune Früchte hervorbringen. Diese finden besonders in der Naturheilkunde Anwendung. Kenner genießen die Blätter der Ess-Kastanie auch als Tee. Ob diese Baumart eine Option für die brandenburgische Waldwirtschaft im Klimawandel sein könnte, muss erst noch näher geprüft werden.
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Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
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