21.07.2011 | 10:45:00 | ID: 10172 | Ressort: Umwelt | Tier

Die Ziegen sind los! Kulturlandschaftspflege mit Weitblick

Bonn (agrar-PR) - Fröhlich meckernd bezog die Ziegenherde von Benedikt Deppe am Montag dieser Woche (18. Juli) die Naturschutzflächen am Sieghang in Hennef.
Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) dazu mitteilt, werden die Ziegen dort in den nächsten Tagen durch den Verbiss des Aufwuchses für die Pflege der Flächen sorgen.

Nötig ist diese besondere Pflegemaßnahme nach RLV-Angaben, um auf den zugewachsenen Flächen eine typische Streuobstwiese herzustellen, welche die Vielfalt heimischer Tier- und Pflanzenarten fördert. Dazu müssen die unerwünschten Pflanzen beseitigt werden. Insbesondere dornige Pflanzenarten, wie Brombeeren, werden von Ziegen verspeist, Schafe würden diese verschmähen. Zudem ist der Hang so steil, dass er mit herkömmlichen Mähgeräten nicht befahrbar ist. Den trittsicheren Ziegen macht die „Schräglage" nichts aus.

Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft wurde vom Rhein-Sieg-Kreis mit der dauerhaften Betreuung der Flächen beauftragt. Sie setzt dies als Ausgleichsmaßnahme im Zuge der Erweiterung des Siegtalradweges um. Der Rhein-Sieg-Kreis ist zur Durchführung von Ausgleichsmaßnahmen für den Bau des Radweges verpflichtet. So ist es weitere Aufgabe der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, neue regionaltypische Obstbäume zu pflanzen und noch vorhandene Bäume langfristig zu pflegen. „Dabei haben auch bereits abgestorbene Obstbäume eine wichtige Funktion", erklärt Thomas Muchow, Geschäftsführer der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft: „Sie bieten beispielsweise Nisthöhlen für Vögel oder stellen Lebensräume für Insekten dar. Auch die Ziegen freuen sich über den ein oder anderen Baumstamm zum Heraufklettern."

Langfristig soll sich auf den Flächen besonders im Bereich des Hanges ein Trockenrasen entwickeln, welcher dann aufgrund der veränderten Pflanzenzusammensetzung nicht mehr nur von Ziegen, sondern auch von Schafen beweidet und somit von unerwünschtem Bewuchs freigehalten werden kann.

Oliver Hembeck, beauftragter Projektleiter der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, weist auf eine weitere Besonderheit der Flächen hin: „Beide Flächen wurden in den letzten Jahren nicht landwirtschaftlich genutzt - durch die Ausgleichsmaßnahme für den Radweg entsteht demnach kein Flächenverlust für die Landwirtschaft. Gleichzeitig wurde sogar die Pflege wertvoller Lebensräume für Mensch und Tier möglich gemacht." Denn nicht nur die Natur profitiert von der Maßnahme: Wanderer können die herrliche Aussicht auf das Siegtal nun noch besser genießen. (RLV)
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