28.08.2014 | 16:10:00 | ID: 18516 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

LALLF und Tierzuchtverbände aktiv auf der MeLa 2014

Gülzow-Prüzen, Ortsteil Mühlengeez (agrar-PR) - Deutsche Landrasse ist das „Tier der MeLa“
Vom 11. bis 14. September 2014 findet die 24. Fachausstellung für Landwirtschaft und Ernährung, Forst, Jagd und Gartenbau des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Messe- und Ausstellungszentrum in Mühlengeez statt, die sich mit über 70.000 Zuschauern zur größten agrarwirtschaftlichen Fachmesse in Norddeutschland entwickelt hat. Die MeLa steht in einer langen Tradition der landwirtschaftlichen Fachausstellungen in Mecklenburg-Vorpommern. In der Präsentation von Ernährungswirtschaft und Technik, Bildung und Landleben sowie tierzüchterischen Spitzenleistungen ist sie einmalig in Norddeutschland.

Auch auf dieser 24. MeLa werden die Züchterinnen und Züchter Mecklenburg-Vorpommerns den hohen Stand moderner Tierzucht und Tierhaltung vorstellen, die den Grundstock des wesentlichen Anteils der Verarbeitungsindustrie an der Wirtschaftskraft unseres Landes ausmachen. Angesichts der medialen Debatte um nachhaltige und artgerechte Tierhaltung steht bei den Zuchtverbänden Transparenz im Vordergrund, den Interessierten zu vermitteln, dass gesunde und langlebige Tiere die Voraussetzung für die wirtschaftliche Erzeugung gesunder Lebensmittel von hoher Qualität sind.

Die mit der landwirtschaftlichen Tierhaltung nicht vertrauten Besucherinnen und Besucher können sich in den sechs Tierhallen ausführlich und real zum alltäglichen Umgang mit Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen, deren Anforderungen an den Tierhalter und dessen Streben nach gesunden, langlebigen und sich wohl befindenden Tieren informieren.

Im Mittelpunkt der 24. Landestierschau steht die Deutsche Landrasse als Tier der MeLa. Die Auslobung des „Tieres der MeLa“ verfolgt das Ziel, der Zucht und Haltung von Nutztierrassen mit einem besonderen Stellenwert in der regionalen Tierhaltung mehr Verständnis und Anerkennung in der Gesellschaft zu verschaffen.

Diese Schweinerasse ist eine in Norddeutschland bodenständige Mutterrasse, deren besondere biologische Vorzüge in einer hohen Fruchtbarkeit bei guten Wachstumsleistungen liegen.

Seit der Zeit Karls des Großen, also vor mehr als 1200 Jahren, war das Schwein neben dem Pferd das wichtigste Haustier. Bis in das 19. Jahrhundert hinein übertraf die Schweinezucht in ihrer Wirtschaftlichkeit die der anderen landwirtschaftlichen Tierhaltung.

„Das Schwein und die Mastung desselben blieben den Teutschen von allen Ständen sehr werth, wie sie es bisher gewesen war. Auf die Tafel des Grafen und des Bischofs gehörte dieses Fleisch in allen Gestalten, wie zum lekeren Mahle des gemeinen Mannes.“ schreibt Anton Ende des 18. Jahrhunderts in seiner „Geschichte der teutschen Landwirthschaft von den ältesten Zeiten bis zum Ende des fünfzehnten Jahrhunderts“.

Doch war auch das Schwein vielen Veränderungen unterworfen, die sich stets, wie auch heute, an den Verbraucherwünschen orientierten. Bis zum Beginn einer gerichteten Zuchtarbeit zum Ende des 19. Jahrhunderts existierten verschiedene Schläge, die zum einen der wertvollen Fleischstücke wegen, zum anderen für Schmalz, Speck und Dauerwaren gehalten wurden.

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert gingen auch Bestrebungen einher, die Leistungsfähigkeit der Nutztiere zu verbessern. Der Deckung des ansteigenden Bedarfs an hochwertigen Lebensmitteln konnte über die Erzeugung größerer Mengen Fleisch entsprochen werden, die sich am ehesten von den fruchtbaren Schweinen, die mehr als zweimal im Jahr jeweils 10 bis 12 Ferkel brachten, erzeugen ließen.

Das Bestreben, die wachsenden Schweinebestände, in Mecklenburg von ca. 46.000 um 1850 auf knapp 90.000 im Jahre 1867 und 411.000 zum Ende des Jahrhunderts, stabil und den Anforderungen entsprechend zu entwickeln, führte zur Einkreuzung englischer Schweinerassen in die bestehenden „Mischpopulationen“. Nach anfänglich eher planlosen „Zuchtverfahren“ setzten sich vorbildliche Einzelzüchter, vor allem jedoch die in großer Zahl gegründeten Schweinezüchtervereinigungen in ihren Einflussgebieten durch. Es war auch die Geburtsstunde der anfänglich „Veredeltes Deutsches Landschwein“ genannten Rasse, heute Deutsche Landrasse. Englische Schweinerassen wurden gezielt und kontrolliert zur Veredlung der bodenständigen Rassen genutzt, um trotz Verbesserung von Qualitätsmerkmalen die Robustheit und Angepasstheit der Landschläge zu erhalten.

Im Jahre 1904, heute vor 110 Jahren, wurde das Veredelte Deutsche Landschwein als eigenständige Rasse anerkannt und sollte schon bald die am meisten verbreitete Rasse in Deutschland werden, gerühmt wegen ihrer höheren Futterverwertung sowie der Groß- und Frohwüchsigkeit, geeignet zur Produktion von Dauerwaren und Speck.

Der in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts einsetzende Wandel in den Ernährungsgewohnheiten bewirkte in der Zucht der Deutschen Landrasse die Auswahl von Zuchtschweinen nach höheren Anteilen an Muskelfleisch zuungunsten des Fettansatzes. Dennoch galt es die erreichten Fruchtbarkeitsleistungen zu erhalten. Dazu bedarf es gewisser Speckdicken, die es der säugenden Sau gestatten, die Ferkel optimal aufzuziehen. Diesem Maßstab ist die Zuchtarbeit des Hybridschweinezuchtverbandes Nord/Ost e. V. (HSZV N/O) untergeordnet, dem einzig verbliebenen Zuchtverband für Mutterrassen in den neuen Bundesländern und im Norden Deutschlands.

In der Tierhalle 4 stellen sich die Züchterinnen und Züchter des HSZV N/O den Fragen zur Zucht und Haltung ihrer Schweine und Ergebnisse ihres Tuns vor, diese mittlerweile auch vom Aussterben bedrohte Rasse als gesundes, langlebiges, wirtschaftliches Schwein den eigenen Ansprüchen und denen der Konsumenten gerecht werdend zur erhalten und zu entwickeln.

Seit nunmehr 24 Jahren nutzen die Tierzüchter bei den Schweinen, Rindern und Pferden, Schafen und Ziegen sowie dem Rassegeflügel und den Rassekaninchen die MeLa zu einer Standortbestimmung. In den von Mitarbeitern des LALLF M-V koordinierten Leistungswettbewerben werden die Spitzenergebnisse züchterischen Engagements beurteilt und prämiert. Selbst die Züchter der Rassen und Schläge beim Rassegeflügel und den Rassekaninchen, die einen nicht hoch genug zu würdigenden Beitrag zum Erhalt der Vielfalt in der Haustierzucht leisten, vermitteln den Zuschauern Einblicke in eine zeitgemäße und artgerechte Tierhaltung.

Dass Züchten, Denken in Generationen, denken bedeutet, betrifft auch die Züchter selbst. Am Samstag, den 13. September 2014, treten wieder Jungzüchter gegeneinander an, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten bei den einzelnen Tierarten, unter Beweis zu stellen. Zu klein für die Teilnahme ist niemand, wenn er sich in der Haltung, Fütterung und Pflege unserer Nutztiere auskennt und sein Tier der Wahl (Pferd, Rind, Schwein, Schaf oder Ziege) fachgerecht präsentieren kann bzw. Rassegeflügel- oder Rassekaninchen erfolgreich züchtet.

Die Kinder-MeLa, die für Schulklassen am Donnerstag und Freitag zweimal hintereinander stattfindet, hat sich zu einem eigenen Höhepunkt der MeLa entwickelt. Der kleine Ring gehört gänzlich den Kindern. Erfahrene Fachleute stellen in lockerer Form unsere Nutztiere von der Biene bis zum Bullen, ihre Haltung und ihren Nutzen vor. Hier bekommen die Kinder den direkten, ungeschönten Draht zu den Tierhaltern und Tieren, erfahren das anstrengend schöne Umsorgen der Tiere und lernen den Ursprung ihrer täglichen Nahrung kennen. Und wer gut aufpasst, kann im anschließenden Quiz wertvolle Preise gewinnen.

Auch die Imker unseres Landes sind wieder auf der MeLa vertreten. Im Freigelände stellen sie sich und ihre Arbeit vor und erläutern in den Imkerhütten zweimal täglich den großen Nutzen der Bienen und den Weg des Honigs von der Blüte auf das Brot. Günstige Vegetation vorausgesetzt, kann möglicherweise das Einbringen der „Ernte“ von einer Blühwiese beobachtet werden.

Den Höhepunkt der tierzüchterischen Veranstaltungen bilden die Landestierschauen am Samstag und Sonntag im großen Ring. Vertreter der über 500 Züchterinnen und Züchter unterstreichen hier noch einmal die Vereinbarkeit eines hohen Leistungsniveaus mit tiergerechtem Umgang und nachhaltiger Produktion. Von zunehmendem Interesse sind die Aktivitäten in den Verbänden zum Erhalt einer biologischen Vielfalt in der Tierhaltung.

Seit der ersten MeLa ist es immer wieder das Pferdeschauprogramm am Samstag und Sonntag, das diese, in ihrer Kombination aus züchterischen Spitzenleistungen, Wissen und Technik größte Fachmesse Norddeutschlands beschließt.
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