Stuttgart (agrar-PR) -
Weinbauminister Alexander Bonde: „Prognosesystem ermöglicht es Winzerinnen und Winzern, den Spritzmitteleinsatz auf das absolut Notwendige zu begrenzen“ „Zum Erhalt der Biodiversität in den Weinbergen und zum Schutz der Reben ist es sinnvoll, den Einsatz von Spritzmitteln auf das absolut Notwendige zu begrenzen. Das vom Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg in Zusammenarbeit mit der Schweiz entwickelte Prognosesystem VitiMeteo bietet über das Internet tagesaktuelle Risikobewertungen von Krankheiten und Schädlingen. Es ist damit eine wertvolle Entscheidungshilfe für die Winzerinnen und Winzer, um Pflanzenschutzmittel gezielt nur da einzusetzen, wo es wirklich erforderlich ist. Das Land bietet diesen Service kostenlos an“, sagte Weinbauminister Alexander Bonde am Donnerstag (24. April) beim Besuch der VitiMeteo-Station in Keltern-Ellmendingen (Enzkreis), die 2014 in Zusammenarbeit mit der überregionalen Weinbauberatung des Landratsamtes Rastatt und dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Keltern und des Landratsamtes Enzkreis eingerichtet wurde.
Eine unabdingbare Voraussetzung für den Einsatz von Prognosemodellen seien verlässliche Wetterdaten. In Deutschland lieferten 170 Wetterstationen Daten für VitiMeteo. „Die 54 Wetterstationen in Baden-Württemberg, die großteils vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg betreut werden, versorgen uns flächendeckend mit den nötigen Wetterdaten“, so Bonde. Die fachliche Aufbereitung der Daten erfolge im Bereich Weinbau durch das Weinbauinstitut Freiburg.
Hintergrundinformationen:
Das Prognosesystem „VitiMeteo“ wurde 2003 vom Weinbauinstitut Freiburg in Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt in Wädenswil/Schweiz zunächst für die Rebenperonospora, der gefährlichsten Pilzkrankheit bei Reben, entwickelt. Grundlage für die Modelle sind mathematische Funktionen zur Biologie der Schaderreger und Wetterdaten. In Baden-Württemberg werden ausgewählte Wetterstationen des agrarmeteorologischen Messnetzes für „VitiMeteo“ genutzt. Inzwischen wurde das System in Zusammenarbeit mit fast allen Weinbauforschungseinrichtungen in Deutschland und der neugeschaffenen Agroscope in Changins auf eine ganze Reihe von Schädlingen und Krankheiten erweitert. Nach einer 10jährigen arbeitsintensiven Entwicklung stehen den Beratern und Praktikern Baden-Württembergs auf der Webseite www.vitimeteo.de Risikobewertungen kostenlos zur Verfügung. Sie werden dreimal täglich aktualisiert.
Christa Krause
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
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