Kiel / Berlin (agrar-PR) - Der Bundesrat hat bei der Novelle des Arzneimittelgesetzes den Vermittlungsausschuss angerufen. Dazu erklärt Schleswig-Holsteins Landwirtschafts- und Umweltminister Robert Habeck heute (22. März 2013):
„Es ist dringend geboten, den Einsatz von Antibiotika zu minimieren. Aber das, was Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und der Bundestag hier vorgelegt haben, erfüllt diesen Anspruch bei weitem nicht.
Wichtigste Element einer Minimierungsstrategie für Antibiotika ist eine Datenbank: Sie muss erfassen, wann wer wo wie viele Antibiotika gibt. Aber die jetzt vorgesehene Datenbank lässt lauter Schlupflöcher. Es müssen alle relevanten Nutztierhaltungen darin erfasst werden, nicht nur die Mast-, sondern auch Jungtiere. Das gleiche gilt für die Betriebe: Alle müssen rein, nicht nur große. Die Datenbank muss außerdem zentral geführt werden - eine Datenbank bundesweit. Die Fleischerzeugung geht über die Grenzen der Bundesländer hinweg. Da ist es Quatsch, wenn der Bund auf die Organisationshoheit der Länder verweist.
Völlig absurd ist es, wenn Tierhalter und Tierarzt einfach pauschal feststellen können, dass die Anwendung von verabreichten Antibiotika nicht verringert werden kann. So können letztlich schlechte Haltungsbedingungen als zwingender Grund für einen hohen Einsatz von Antibiotika herhalten. Das ist das Gegenteil von Antibiotika-Reduzierung!"
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein, Nicola Kabel