27.11.2015 | 22:00:00 | ID: 21479 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Siegesmund: Signal für ausgewogenen Ausbau der Windenergie

Erfurt (agrar-PR) - Bundesrat fordert Regionalquote für Ausschreibungen von Windenergieanlagen

Der Bundesrat hat sich auf seiner heutigen Sitzung für den weiteren Ausbau der Windenergie im gesamten Bundesgebiet ausgesprochen. Eine gemeinsame Initiative der Länder Thüringen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz fand die entsprechende Mehrheit. Thüringens Energieministerin Anja Siegesmund fordert die Bundesregierung auf, die bisherigen Pläne für die Ausschreibung von Windenergieanlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz anzupassen. „Die Pläne der Bundesregierung für ein Ausschreibungsdesign würden den Ausbau der Windenergie in Mittel- und Süddeutschland faktisch zum Erliegen bringen. Doch nur mit einem gleichmäßigen Ausbau der Windenergie gelingt eine Energiewende, die Akzeptanz in der Bevölkerung erhält und Wertschöpfungspotentiale nicht einzelnen Regionen überlässt“, so Siegesmund.

Eine regionale Quote sei notwendig, damit auch Thüringens Kommunen und Bürgerenergiegenossenschaften weiter von der Energiewende profitieren können. Gleichzeitig leiste ein dezentraler Ausbau der Windenergie einen Beitrag zur Netzstabilität und könne den Netzausbaubedarf mindern, da der klimafreundliche Strom verbrauchsnah erzeugt werde. Insbesondere weitere Konflikte um die umstrittenen Nord-Süd-Trassen könnten so verhindert werden, machte Siegesmund deutlich.

Mit dem heutigen Beschluss schlägt der Bundesrat eine Regionalisierungskomponente für den Ausbau von Windenergieanlagen an Land vor. Danach soll bei den vorgesehenen Ausschreibungen von Windenergieanlagen eine Gruppierung der norddeutschen Bundesländer sowie der mittel- und süddeutschen Bundesländer erfolgen.

 

Hintergrund 

Bereits im Mai 2015 haben die Klimaschutz- und Energieministerinnen und -minister der Länder Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen mit einem Positionspapier einen regional ausgewogenen Windkraftausbau gefordert. Hintergrund der Forderung ist die ab 2017 vorgesehene Ermittlung der Vergütungshöhe für erneuerbare Energien durch wettbewerbliche Ausschreibungen. Eine solche Umstellung auf Ausschreibungen berge die Gefahr, dass der Ausbau der Windenergie an Binnenstandorten auszubremsen.

Das Positionspapier ist hier verfügbar: https://www.thueringen.de/mam/th8/tmlfun/aktuell/beitraege/landerpositionspapier_wind.pdf

Schon heute entfallen 57,1 % des gesamten Windenergieanlagenbestandes in Deutschland auf die vier Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. (tmuen)

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