10.01.2013 | 14:45:00 | ID: 14293 | Ressort: Umwelt | Umweltpolitik

Studien bereiten Landes-Strategie für Klärschlammentsorgung vor

Schwerin (agrar-PR) - In Mecklenburg-Vorpommern stellten das Land, der Bund und die EU von 1991 bis 2011 insgesamt rund 872 Millionen Euro an Zuwendungen für die Abwasserbeseitigung zur Verfügung und förderten damit insgesamt ca. 2,3 Milliarden Euro an Investitionen in diesem Bereich. Von den ausgereichten Fördermitteln fließen seit 1996 zwischen 80 und 90 Prozent in Kanalbaumaßnahmen. In diesem Jahr sollen die zentrale und die dezentrale Abwasserbeseitigung auf einen den Regeln der Technik entsprechenden Stand gebracht werden.

"Aber auch danach bleiben anspruchsvolle Aufgaben zur Wasserver- und Abwasserentsorgung für die Kommunen und Zweckverbände zu bewältigen", betonte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus am Mittwoch in einem Gespräch mit Vertretern der Kooperationsgemeinschaft Wasser und Abwasser MV. "Dazu gehören in beiden Bereichen gleichermaßen die Anpassung der Anlagen an den demografischen Wandel und Klimaveränderungen sowie ständige Energie- und Betriebsoptimierungen."

In das Trinkwassernetz, dessen Ausbau bereits seit Jahren abgeschlossen ist, wurden insgesamt rund 280 Millionen Euro, davon 100 Millionen Euro Fördermittel investiert. Der Minister forderte die Versorgungsunternehmen auf, nun an der Überarbeitung des Generalplanes Trinkwasserversorgung mitzuarbeiten. Falls noch nicht erfolgt, sollten die Unternehmen auch einen Abwasserkataster aufbauen.

In Sachen Abwasserbeseitigung werden in MV die Anforderungen aus der Kommunalabwasserrichtlinie der EU erfüllt. "Dies heißt aber nicht, dass sich im Einzelfall nicht doch punktuelle Einleitungen aus Abwasseranlagen negativ auf die Gewässergüte auswirken und demzufolge in der Zukunft anzupassen sind", erklärte Dr. Till Backhaus.

Ein Augenmerk legte er auf die zunehmende Umsetzung von Maßnahmen der Niederschlagswasserbewirtschaftung mit dem Ziel, kleinräumige Wasserkreisläufe zu schließen, um damit den natürlichen Verhältnissen näher zu kommen.

Bei der Sicherung einer zukunftsfähigen Klärschlammentsorgung trotz sich verschärfender Umweltanforderungen will das Ministerium die Unternehmen unterstützen. Das Landwirtschafts- und Umweltministerium hat eine Studie in Auftrag gegeben, die sich gezielt mit den Fragen einer zukunftsfähigen Klärschlammbehandlung in M-V auseinandersetzen wird. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Untersuchungen soll eine Studie des Wirtschaftsministeriums zur Klärschlammentsorgung in M-V folgen. "Mit beiden Studien ist der Weg für eine landesweite und langfristig ausgerichtete Klärschlammentsorgungsstrategie für Mecklenburg-Vorpommern bereitet", erläuterte der Umweltminister.

"Da Klärschlamm auch ein Energieträger ist, gilt es für die Anlagenbetreiber dieses Energiepotential zukünftig stärker zu nutzen. Als den in der Regel größten kommunalen Stromverbrauchern und damit gleichzeitig größten kommunalen Einzelproduzenten an klimawirksamen CO2 kommt den Kläranlagen eine gesellschaftliche Vorbildverantwortung zu."

Bundesweite Themen, die auf die Abwasserbeseitigung ausstrahlen werden und bereits jetzt zunehmend Raum in der wissenschaftlichen Diskussion einnehmen, sind z. B. die anthropogenen Spurenstoffe und die Folgen der Verwendung von Nanopartikeln. (PD)
Pressekontakt
Frau Eva Klaußner-Ziebarth
Telefon: 0385-588 16003
Fax: 0385-588 16022
E-Mail: e.klaussner-ziebarth@lm.mv-regierung.de
Pressemeldung Download: 
Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Paulshöher Weg 1
19061 Schwerin
Deutschland
Telefon:  +49  0385  588-0
Fax:  +49  0385  588-6024(25)
E-Mail:  poststelle@lm.mv-regierung.de
Web:  http://www.lm.mv-regierung.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.