07.03.2017 | 08:00:00 | ID: 23777 | Ressort: Umwelt | Tier

Wolf im Kreis Herzogtum Lauenburg überfahren

Ratzeburg (agrar-PR) - Ein Wolf ist gestern früh (6. März 2017) Kreis Herzogtum Lauenburg bei einem Verkehrsunfall getötet worden.

Das Tier war nordwestlich von Ratzeburg unvermittelt auf die B 207 geraten, so dass ein herankommendes Auto nicht mehr bremsen konnte und das Tier erfasste.

Der auf Bitten der Polizei herbeigerufene zuständige Wolfsbetreuer des Landes stellte fest, dass es sich bei dem getöteten Tier um einen etwa 35 Kilogramm schweren männlichen Wolf handelte.

Der für die Beurteilung entsprechender Funde in Schleswig-Holstein zuständige Sachverständige geht davon aus, dass es ein junger Wolf war – entweder ein Welpe aus dem Jahr 2016 oder ein sogenannter Jährling (also aus dem Jahr 2015). Im benachbarten Mecklenburg-Vorpommern hatte ein Wolfsrudel im Bereich der Lübtheener Heide im Jahr 2016 Welpen großgezogen. Dieses Gebiet liegt 30 bis 50 Kilometer vom Unfallort entfernt.

Das verunglückte Tier wurde noch gestern zur Untersuchung an das Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) nach Berlin gebracht. Blutproben des verunglückten Tieres werden zur Klärung der Herkunft des Tieres an das Senckenberg-Institut nach Gelnhausen bei Frankfurt gegeben, dem nationalen Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Luchs und Wolf in Deutschland. Ebenfalls am heutigen Tage wurde bei Hagenow in Mecklenburg-Vorpommern ein weiterer Wolf von einem Auto überfahren.

Bei dem aktuellen Fall in Schleswig-Holstein handelt es sich seit 2007 um den fünften Fall eines tödlich verunglückten Wolfes seit dem ersten Auftreten eines wildlebenden Wolfes nach fast zweihundert Jahren im Jahr 2007. Auch in diesem Fall war das Tier einen Verkehrsunfall zum Opfer gefallen.

Verkehrsunfälle stellen in Deutschland eine der Hauptmortalitätsursachen für Wölfe in Deutschland dar. Insbesondere junge Tiere, die sich von ihren Heimatrudeln getrennt haben und auf der Suche nach geeigneten eigenen Revieren und Partnern umherstreifen, sind hiervon in besonderem Maße betroffen. (melur-sh)

Pressekontakt
Frau Nicola Kabel
Telefon: 0431 / 988-7201
E-Mail: pressestelle@melur.landsh.de
Pressemeldung Download: 
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein
Mercatorstraße 3
24106 Kiel
Deutschland
Telefon:  +49  0431  988-0
Fax:  +49  0431  988-7209
E-Mail:  pressestelle@melund.landsh.de
Web:  www.melund.landsh.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.