04.05.2018 | 17:30:00 | ID: 25361 | Ressort: Umwelt | Tier

Erneut Wolf im Heidekreis bei Verkehrsunfall getötet

Hannover (agrar-PR) - Zwölfter tot aufgefundener Wolf in Niedersachsen in diesem Jahr

Am frühen Morgen des 27. April wurde im Heidekreis erneut eine Wölfin bei einem Verkehrsunfall getötet. Das meldete das Wolfsbüro des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Der Unfall ereignete sich bei Dethlingen, in der Nähe von Munster.

Im Fall von Verkehrsunfällen mit Wölfen sollten sich die betroffenen Autofahrer bei der Polizei melden. Diese informiert auch die weiteren zuständigen Stellen.  

Das Wolfsbüro koordiniert den Transport des Kadavers zum Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin. Im Rahmen des bundesweiten Totfundmonitorings untersucht das IZW die toten Wölfe in Deutschland und schickt zur DNA-Analyse Gewebeproben an das Senckenberg-Institut in Gelnhausen bei Frankfurt, dem nationalen Referenzlabor für Wolfsgenetik. Mit den Ergebnissen der pathologischen und genetischen Untersuchungen können Aussagen zur Todesursache, zum Gesundheitszustand, zum Alter, zur Herkunft der toten Wölfin und zur Rudelzugehörigkeit getroffen werden.

Es ist der zwölfte in Niedersachsen tot aufgefundene Wolf in diesem Jahr. Elf Wölfe kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben, einer wurde illegal erschossen. Insgesamt wurden seit 2003 in Niedersachsen 40 Wölfe tot aufgefunden, fünf davon wurden illegal getötet.

Dem Wolfsbüro liegen zudem die Ergebnisse der DNA-Untersuchungen von fünf tot aufgefundenen Wölfen vor:

  1. Die am 7. Februar bei Penzhorn, nahe Soltau im Heidekreis tot aufgefundene Wölfin stammt aus dem  Rudel Bergen.
  2. Der am 15. Februar auf der A7 bei Großburgwedel in der Region Hannover tot aufgefundene Wolf war ein Nachkomme des Rudels Göhrde.
  3. Der am 17. Februar ebenfalls auf der A7 im Bereich der Abfahrt Westenholz tot aufgefundene Wolf konnte keinem genetisch bekannten Rudel zugeordnet werden. Er lässt sich aber der Mitteleuropäischen Flachlandpopulation zuordnen. Dieser      hatte am Vortag in Hülsen im Landkreis Verden zwei Schafe gerissen.
  4. Der am 4. April auf der Industriestraße Mitte bei Salzgitter-Hillenholz tot aufgefundene Rüde ist ein Nachkomme aus dem Rudel Schneverdingen.
Die Herkunft des am 6. April auf der B493 zwischen Kapern und Gartow im Landkreis Lüchow-Dannenberg gefundenen und nachweislich illegal erschossenen Wolfs konnte nicht genau geklärt werden. Auch er stammt aus der Mitteleuropäischen Flachlandpopulation.


Bettina S. Dörr
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
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