29.09.2022 | 11:54:00 | ID: 34212 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Zum Erntedankfest 2022: Bayerische Kartoffelernte deutlich unter Vorjahresniveau

Fürth (agrar-PR) - Das Erntedankfest - gefeiert am ersten Sonntag im Oktober - erinnert jedes Jahr wieder an die große Bedeutung der Landwirtschaft für eine ausreichende Nahrungsversorgung der Bevölkerung.
Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik sind im Jahr 2022 erhebliche Ertragseinbußen bei vielen Fruchtarten zu erwarten. Die Verluste sind größtenteils auf extreme Witterungsverhältnisse wie Hitze und Trockenheit, regional aber auch auf Starkregen und Hagelschäden zurückzuführen. So wird nach den vorläufigen Ergebnissen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ beim Getreide voraussichtlich eine Ernte von 6,2 Millionen Tonnen eingefahren. Das sind 5,7 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2021.

Mit einem Minus von 22,1 Prozent zum Vorjahr sind bei der Kartoffelernte besonders deutliche Einbußen zu befürchten; die Erntemenge liegt nach den vorläufigen Ergebnissen nur bei rund 1,3 Millionen Tonnen. Beim Obst warten die beiden wichtigsten Obstarten Äpfel und Birnen mit vergleichsweise geringen Hektarerträgen von 237,9 dt/ha und 150,7 dt/ha auf.

Wie das Fachteam des Bayerischen Landesamtes für Statistik mitteilt, beläuft sich nach den derzeit noch vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ die Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix, CCM) auf rund 6,2 Millionen Tonnen.

Im Vergleich zum Mittelwert der Jahre 2016 bis 2021 ergibt sich damit eine Einbuße in Höhe von 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr erhöht sich die Erntemenge geringfügig um 1,0 Prozent. 3,8 Millionen Tonnen der Getreideernte entfallen auf das Brotgetreide (Weizen und Roggen), das sind 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit liegt die Pro-Kopf-Erzeugung in Bayern bei umgerechnet rund 289 kg Brotgetreide.

Weizenernte auf stabilem Niveau

Mit einem Anteil von 95 Prozent wird die Brotgetreideernte eindeutig vom Weizen dominiert, Roggen spielt eine untergeordnete Rolle. Bei Weizen werden Erträge von 71,0 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) erwartet. Das entspricht mit einem Plus von 0,6 Prozent in etwa dem Niveau des Vorjahres. Gegenüber dem Mittelwert der Jahre 2016 bis 2021 ergibt sich jedoch beim Hektarertrag ein Verlust von 4,8 Prozent. Die in Bayern im Jahr 2022 erzeugte Weizenmenge liegt bei insgesamt rund 3,6 Millionen Tonnen und damit um 1,9 Prozent höher als 2021.

Kartoffelerntemenge sinkt um gut ein Fünftel zum Vorjahr

Beim Kartoffelanbau ist Bayern nach Niedersachsen das zweitwichtigste Anbauland in Deutschland. 2022 haben Bayerns Landwirte den Schätzungen zufolge 1,3 Millionen Tonnen Kartoffeln gerodet. Das sind 22,1 Prozent weniger als im Vorjahr und 25,2 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2021. Der Hektarertrag liegt mit 329,4 dt/ha um 22,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Gegenüber dem Mittelwert der Jahre 2016 bis 2021 fällt der Rückgang mit 23,2 Prozent ähnlich aus. Rechnerisch kann jede im Freistaat lebende Person mit rund 99 kg heimischer Kartoffeln versorgt werden.

Obsternte: Apfelernte bei 31.600 Tonnen, Birnenernte bei 4.100 Tonnen

Der Verzehr von Obst ist unverzichtbar für eine gesunde Ernährung. Nach den Schätzungen der Ernteberichterstatter im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung (EBE) Baumobst liegt der Hektarertrag bei Äpfeln dieses Jahr bei 237,9 dt/ha und bei Birnen bei 150,7 dt/ha. Bei den Äpfeln bedeutet das einen Ertragsrückgang um 3,4 Prozent zum Vorjahr und um 15,6 Prozent zum Mittelwert der Jahre 2016 bis 2021.

Noch deutlicher ist das Minus beim voraussichtlichen Birnenertrag: 21,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 23,6 Prozent gegenüber dem mehrjährigen Mittel. Die Apfelernte wird sich demnach voraussichtlich auf etwa 31.600 Tonnen belaufen. Bei Birnen wird eine Ernte von etwa 4.100 Tonnen erwartet. Somit entfallen rein rechnerisch auf die bayerische Bevölkerung pro Kopf rund 2,4 kg Äpfel und 311 g Birnen aus heimischem Anbau.
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