Berlin (agrar-PR) -
Bundesregierung beschließt "Energiekonzept der Unvernunft“ und provoziert neue Proteste Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert am
Energiekonzept der Bundesregierung vor allem, dass unter dem Deckmantel
des Ausbaus erneuerbarer Energien veraltete Technologien wie die
Atomkraft und die Kohleverstromung gefördert werden sollen. "Mit
Rezepten von gestern lässt sich die energiepolitische Zukunft
Deutschlands nicht gestalten. Die Bundesregierung hat ein Konzept der
Unvernunft beschlossen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
Auch
die Aussage, ein Großteil der Zusatzgewinne aus verlängerten
AKW-Laufzeiten fließe in den Umbau der Energieversorgung, werde durch
ihre ständige Wiederholung nicht richtiger. Wenn von den Zusatzgewinnen
für Investitionen in Deutschlands Energiezukunft in der nächsten Dekade
lediglich zwei Milliarden Euro zur Verfügung stünden, die Atomkonzerne
mit den Laufzeitverlängerungen aber über 100 Milliarden mehr verdienten,
dann nütze dies vor allem den Energie-Oligopolen. Die aber hätten nur
wenig Interesse an erneuerbaren Energien, so Weiger.
"Vage
Klima-Versprechen und Energiespar-Ankündigungen sollen
AKW-Laufzeitverlängerungen bis ins Jahr 2040 schönfärben. Die
Strahlenrisiken der Atommeiler und die politische Unterstützung für den
Bau neuer Kohlekraftwerke werden verschleiert. Ad acta gelegt wurden
auch ambitionierte Pläne zur energetischen Gebäudesanierung und zur
Minderung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor", sagte Weiger.
Der
BUND kritisiert auch, dass entgegen früheren Erklärungen von
Bundesumweltminister Norbert Röttgen keine zusätzlichen Maßnahmen gegen
Terrorgefahren an Atomkraftwerken vereinbart wurden. "Die Behauptung,
der Schutz der Meiler gegen Terroranschläge sei auf international
üblichem Niveau, zeigt, dass die Bundesregierung diese Risiken nicht
wirklich ernst nimmt", so Weiger.
Der Umweltverband kündigte
weitere Anti-Atom-Aktionen an. Am 6. Oktober werde es in Süddeutschland
eine Umzingelung des Stuttgarter Landtags geben, am 9. Oktober in
München eine Aktions- und Menschenkette gegen die Atomkraft und am 6.
November im Wendland eine große Protestkundgebung gegen die geplanten
Castortransporte nach Gorleben.