Berlin/Brüssel (agrar-PR) -
BUND veröffentlicht zur IFA eine Verbrauchsübersicht der sparsamsten Fernseher Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat anlässlich der morgigen Eröffnung der Internationalen
Funkausstellung IFA die EU-Kommission aufgefordert, den Weg für die
Kennzeichnung des Stromverbrauchs von Fernsehgeräten freizumachen. Ein
sinnvoller Kennzeichnungsvorschlag liege seit Längerem vor. Dieser stößt
nach BUND-Angaben jedoch auf den Widerstand einiger TV-Hersteller, die
befürchteten, dass als ineffizient gekennzeichnete TV-Geräte zu
Ladenhütern würden. Verlierer seien die Verbraucher, die weiterhin nicht
erkennen können, wie viel Strom ein neues TV-Gerät benötige. Die
Stromverbräuche variieren nach BUND-Angaben erheblich. Sparsame Geräte
mit LED-Technik benötigten bis zu 50 Prozent weniger Strom als
Durchschnittsgeräte. Mit dem interaktiven BUND-TV-Finder (
http://www.bund.net/tv-finder)
können Verbraucher unter rund 700 Geräten, inklusive der IFA-Neuheiten,
das für sie passende Gerät ermitteln. Der TV-Finder wurde gemeinsam mit
dem Öko-Institut e. V. entwickelt.
Das sparsamste Gerät des TV-Finders, ein LED-TV mit
einer Bilddiagonale von 80 Zentimeter, verursache über eine Lebensdauer
von zehn Jahren rund 160 Euro, das verbrauchsintensivste Plasma-Gerät
mit einer Bilddiagonale von 160 Zentimetern über 1300 Euro Stromkosten.
Christian Noll, BUND-Experte für Energieeffizienz:
"Große Fernseher und andere verbrauchsintensive Elektrogeräte treiben
den Energieverbrauch in die Höhe und belasten so das Klima. Sparsame
Geräte können den Markt nur erobern, wenn die Verbraucher sie auch
erkennen. Es ist vollkommen unverständlich, dass das Label für Fernseher
immer noch blockiert wird. EU-Energiekommissar Günther Oettinger muss
endlich den Weg frei machen für eine sinnvolle Verbrauchskennzeichnung."
Die Energiekennzeichnung könnte eigentlich schnell
umgesetzt werden. Uneinigkeit herrsche noch bei der Frage, wie die
Klasseneinteilung beim neuen Label vorgenommen werden sollte, ob die
effizientesten TV-Geräte in die Klasse A oder in Zusatzklassen wie A+
eingestuft werden.
Stéphanie Zangl, Expertin für TV-Geräte beim
Freiburger Öko-Institut: "Wichtig ist es vor allem, die Kennzeichnung so
bald wie möglich einzuführen, um Verbrauchern endlich eine
Entscheidungshilfe beim Kauf sparsamer Fernseher zu bieten. Die
effizientesten TV-Geräte sollten eindeutig mit einem A gekennzeichnet
sein. Diese Bezeichnung und der auf dem Label erscheinende
Stromverbrauch helfen nicht nur Verbrauchern, sondern motivieren auch
die Hersteller sparsame Geräte zu entwickeln."
Die Wirkung von Energielabeln belege die
Erfolgsgeschichte der Kühlschrank-Kennzeichnung. Seit Einführung des
Labels im Jahr 1995 sei der Stromverbrauch von
Kühl-Gefrier-Kombinationen durchschnittlich um zwei Drittel gesunken.
Der TV-Finder von BUND und Öko-Institut mit über 700
Geräten und eine Übersicht über die sparsamsten TV-Geräte zur IFA ist
im Internet abrufbar unter:
www.bund.net/tv-finder