18.12.2020 | 11:28:00 | ID: 29544 | Ressort: Energie | Energiepolitik

Pauschales Verbot für Windräder im Wald unterstützt weder die geschädigten Waldbesitzer noch hilft es bei den Klimazielen

Erfurt (agrar-PR) - Der Bau von Windrädern in Waldgebieten ist zukünftig untersagt. Dies wurde heute durch eine Änderung in Thüringens Waldgesetz durch den Thüringer Landtag beschlossen.
Forstminister Benjamin-Immanuel Hoff sagte dazu: „In die Debatte um die Änderung des Waldgesetzes hatte ich einen Kompromissvorschlag eingebracht, der es erlaubt hätte, den Wald stärker zu schützen und gleichzeitig kein pauschales Verbot enthalten hätte. Vielmehr wäre den Gemeinden im Einklang mit der forstlichen Fachplanung ein Weg eröffnet worden, die Windenergienutzung im Wald zu ermöglichen. Dieser Vorschlag hat sich jedoch nicht durchsetzen können. Die Entscheidung des Parlaments gilt es jedoch selbstverständlich zu achten und zu respektieren.“

Zur Änderung des Waldgesetzes in der Frage der Waldumwandlung für die Errichtung von Windenergieanlagen wurde seitens des Landtags eine umfangreiche Anhörung durchgeführt, in der sehr viele der Angehörten die Änderung des Thüringer Waldgesetzes ablehnten, u. a. so gewichtige Stimmen wie der Waldbesitzerverband, ThüringenForst und der Bundesverband Windenergie, Landesverband Thüringen. Auf der anderen Seite gab es Stellungnahmen, in denen einer Änderung des Thüringer Waldgesetzes zugestimmt wurde.

„Ich hätte mir gewünscht, dass den Stellungnahmen, die sich für die weitere Ermöglichung von Wind im Wald ausgesprochen haben, mehr Gewicht verliehen worden wäre. Ich bedauere auch, dass die Waldschadenssituation nicht in den Blick genommen wurde und dass den Waldeigentümern mit dem Verbot von Wind im Wald eine wichtige Einnahmequelle verwehrt wird. Das ist gerade in der dramatischen wirtschaftlichen Situation, in der sich viele Waldbesitzer auf Grund der Borkenkäferschäden befinden, bitter“, sagte Minister Hoff.

Das Verbot der Waldumwandlung werde nicht nur für die Waldbesitzer Konsequenzen haben. „Denn wenn wir das 1 Prozent-Ziel aus dem Thüringer Klimagesetz erreichen wollen, müssen mehr Windenergieanlagen im Offenland gebaut werden. Das dürfte mehr Eingriffe in Landschaft und Natur mit den bekannten voraussehbaren Konflikten bedeuten. Ich kann nur hoffen, dass mit Blick auf die großen Herausforderungen und den neuen Klimazielen der EU, nämlich bis zum Jahr 2030 nicht nur 40, sondern 55 Prozent der CO2-Emissionen einzusparen, auch bei den Gegnern von Wind im Wald ein Umdenken einsetzt. Unser Klima sollte es uns wert sein“, so Hoff.
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