Hamburg (agrar-PR) -
Greenpeace fordert die Stilllegung deutscher Atomreaktoren bis zum Jahr 2015 Eine Mehrheit von 74 Prozent der Bundesbürger geht davon aus, dass die
Strompreise durch eine Laufzeitverlängerung deutscher Atomkraftwerke
nicht sinken würden. Dies ergab eine Umfrage von TNS Emnid im Auftrag
von Greenpeace. Nur 22 Prozent der 1000 Befragten denken, dass längere Laufzeiten zu günstigeren Strompreisen führen. Selbst 68 Prozent der CDU/CSU-Wähler versprechen sich durch mögliche Laufzeitverlängerungen keine Vorteile für die eigene Stromrechnung. Greenpeace
fordert die sofortige Abschaltung der ältesten und unsichersten
Atomreaktoren in Deutschland sowie einen vollständigen Atomausstieg bis
zum Jahr 2015.
Eine Betriebsverlängerung alter Atomkraftwerke würde den Energiekonzernen pro Tag und Kraftwerk etwa eine Million Euro bescheren, sagt Atomexperte Heinz Smital von Greenpeace. Sogar CDU/CSU-Wähler,
die als Befürworter der Atomkraft gelten, scheinen nicht daran zu
glauben, dass auch Stromverbraucher von diesem Gewinn profitieren
könnten.
Mit günstigem Atomstrom durch längere Laufzeiten rechnen auch die
Wähler der anderen Parteien mehrheitlich nicht. Laut Emnid: 81 Prozent
der SPD-Wähler, 84 Prozent von Bündnis 90/Die Grünen, 72 Prozent der FDP-Wähler
und 86 Prozent der Linken. Nach Wahl-Präferenz hat das Institut auch
die Einschätzung ermittelt, ob durch den Atomausstieg die
Stromversorgung in Deutschland gefährdet sei. Das Ergebnis: 65 Prozent
der Befragten glauben nicht, dass durch das Abschalten der
Atomkraftwerke ein Versorgungsengpass entstehen könnte. Sogar 54
Prozent der CDU/CSU-Wähler denken nicht, dass der Atomausstieg eine
Stromlücke verursacht.
Unter Druck geratene Atomstromkonzerne und ihre politischen
Steigbügelhalter wollen die Angst der Bundesbürger vor Energieengpässen
schüren, sagt Smital. Doch es gibt keinen Grund für
Verunsicherungen: Der Atomausstieg wird weder zu höheren Strompreisen
noch zum Stromnotstand führen.
Die Bundesregierung hat bereits vergangenes Jahr in einem Gutachten
erklärt, dass die Stromversorgung in Deutschland trotz des
Atomausstiegsgesetzes sichergestellt sei. Eine vor wenigen Wochen
veröffentlichte Studie des Bundesumweltministeriums gibt zudem zu
bedenken, dass eine Laufzeitverlängerung zur Erhöhung der Strompreise
führen und Innovationen für Erneuerbare Energien bremsen könnte.