15.05.2009 | 00:00:00 | ID: 589 | Ressort: Energie | Energiepolitik

Wir brauchen Bioenergie, um Agrarmärkte zu stabilisieren

Berlin (agrar-PR) - Schwerpunktthema in der Maiausgabe der Deutschen Bauern Korrespondenz
„Die Realität an den Agrarmärkten gibt den Landwirten, die auf Bioenergie setzen, aktuell wieder recht. Wir brauchen die Bioenergie mehr denn je, um Agrarmärkte zu stabili­sieren.“ Das betonte Udo Hemmerling, Fachbereichsleiter beim Deutschen Bauernverband (DBV), in der Maiausgabe der Deutschen Bauern Korrespondenz (dbk) im Schwerpunkt „Bioenergie – Weiter eine Boombranche“. Bioenergie sei mehr als ein zweites Standbein, sie stärke auch die Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Sie sei aber nicht nur in der Erzeu­gung von nachwachsenden Rohstoffen ein strategischer Zukunftsmarkt für die Landwirte. Vielmehr müssten die Landwirte auch als Energiewirte mit eigener Weiterverarbeitung oder mit Kooperationspartnern weitere Marktpotenziale erschließen, so der DBV-Fachbereichs­leiter und Energieexperte Hemmerling. Der DBV werde vor allem bei der Umsetzung der neuen Nachhaltigkeitsverordnungen sorgfältig darauf achten, dass neue Bürokratielasten für die heimischen Landwirte vermieden werden und Umwelt- und Sozialdumping beim Import von Biomasse tatsächlich verhindert werden.
 
Auch der Vorsitzende des Bundesverbandes BioEnergie (BBE), Helmut Lamp, erläuterte im Gespräch mit der dbk, dass die Bioenergie eine wichtige Absatz und Einkommensalternative für die Landwirtschaft sei. Schließlich entscheiden laut Lamp die Risikobereitschaft und die Betriebsstruktur darüber, ob Landwirte in die Bioenergieproduktion einsteigen oder lediglich die Rohstoffe an die Energiewirtschaft liefern.
 
Im „Aktuellen Interview“ zeigte sich der Vorsitzende des Bundesverbandes der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) und DBV-Vizepräsident, Norbert Schindler, enttäuscht über die Entscheidung des Bundestages zu den Biokraftstoffquoten, die rückwirkend reduziert wur­den. Ungeachtet dessen will Schindler weiter dafür kämpfen, „dass auf Dauer 10 Prozent der EU-Ackerfläche als Ölquellen genutzt werden“. Dies mache die Landwirtschaft unabhängiger von den Rohstoffmärkten, Europa unabhängiger vom Erdöl und trage zudem zum Umwelt­schutz bei.
 
In einem Gastbeitrag beschrieb EU-Energiekommissar Andris Piebalgs die führende Rolle der Bioenergie und ihre Rolle als treibende Kraft für Innovationen in der „grünen“ Wirtschaft. Dadurch würden, so der EU-Kommissar, neue Geschäftspotenziale erschlossen und zusätz­liche grüne Arbeitsplätze geschaffen. Dies leiste einen entscheidenden Beitrag für einen europäischen Wirtschaftsaufschwung.
 
Chancen und Gefahren, die das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für die Landwirt­schaft birgt, analysierte Energieexperte Harald Wedemeyer vom Niedersächsischen Land­volk. Die neue und entscheidende Rolle von Umweltgutachtern, deren Prüfung und Gutach­ten künftig über die Auszahlung von Boni für Strom aus Bioenergie entscheidet, beschrieb Umweltgutachter Dr. Markus Racke, Geschäftsführer der DAU Deutsche Akkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter mbH. Wie es um die Investitionsbereitschaft in Bioenergie bestellt ist, kommentierten Vertreter aus Wirtschaft und Verbänden. Für den Vorsitzenden des DBV-Fachausschusses Nachwachsende Rohstoffe und Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Rainer Tietböhl, gilt es, sorgfältig durchzurech­nen, ob auch Kooperationen mit anderen Landwirten in Betracht kommen. Auch empfiehlt er, die Preisentwicklung bei Rohstoffen ebenso sorgfältig zu kalkulieren. Präsident Tietböhl: „Das EEG ist kein Förderkissen.“
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