31.08.2022 | 11:51:00 | ID: 33940 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Biogas in Thüringen: Energieministerin will Potential besser nutzen

Erfurt (agrar-PR) - Energieministerin Siegesmund: "Um fossiles Gas zu ersetzen, brauchen wir mehr Biogas"
Beim heutigen Unternehmensbesuch in der Biogasanlage der GrannottGas GmbH in Grabsleben betonte Ministerin Siegesmund die Bedeutung von Bioenergie für die Energiewende. Sie sei  als flexible und grundlastfähige Säule im Energiesystem unverzichtbar - Ausbaubeschränkungen durch den Bund müssten deshalb aufgehoben werden. 

"Um fossiles Erdgas schnell zu ersetzen, brauchen wir mehr Biogas – auch in Thüringen. Die klimafreundliche Energie aus der Region macht uns unabhängig und stärkt die regionale Wirtschaft. Für den Booster auch beim Biogas muss der limitierende Deckel für die Stromerzeugung jetzt schnell fallen. Nur so schaffen wir die dringend nötige Entlastung bei Strom aus Erdgas schon im kommenden Winter“, erklärte Siegesmund.

Die Biogas-Gemeinschaftsanlage in Grabsleben erzeugt seit 2010 aus Stroh, Mist, Mais, Ganzpflanzensilage, Gülle und landwirtschaftlichen Reststoffen Strom und Wärme. Nach Erweiterung im Jahr 2019 hat die Anlage eine Leistung von 1.435 kW. Darüber hinaus wird ein Teil des Biogases aufbereitet und durch die Ohra Energie ins Gasnetz eingespeist. Seit 2021 setzt man auch auf Kraftstoff aus der Vergärung von Gülle, Mist und Stroh. Die Klimabilanz kann sich sehen lassen: Pro Jahr vermeidet die Anlage ca. 6.500 Tonnen CO2.

In Thüringen hatte die Bioenergie derzeit einen Anteil von rund einem Drittel an der Stromerzeugung durch eigene erneuerbare Energie. Durch die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten auch in der Wärmeversorgung ist Bioenergie besonders bedeutsam. Derzeit gibt es in Thüringen rund 390 mit Bioenergie-Anlagen. Sei verwerten zu über 70 Prozent Reststoffe der Landwirtschaft (z.B. Rinder- und Schweinegülle, Festmist und Hühnerkot), nur der Rest wird durch nachwachsende Rohstoffe eingesetzt, etwa durch Silage aus Mais oder anderen Getreiden und Pflanzen. Elf Biogasaufbereitungsanlagen – inklusive der heute besichtigten Anlage – bereiten Biogas auf Erdgasqualität auf und speisen dieses in das öffentliche Netz ein, mit einem Gesamtvolumen von rund 6.000 Nm³ Biomethan/h.

Mit der letzten EEG-Novelle wird die Förderung der Biomasse stärker auf hochflexible Spitzenlastkraftwerke fokussiert, damit die Bioenergie ihre Stärke als speicherbarer Energieträger zunehmend systemdienlich ausspielen kann und einen größeren Beitrag zu einer sicheren Stromversorgung leistet. Bei der Ausrichtung auf die Spitzenkraftwerke wird ein Schwerpunkt auf die Biomethan-Erzeugung gelegt, weil dies ein Einspeisen des aufbereiteten Biogases in das Gasnetz und die Verstromung an anderer Stelle ermöglicht. Hierzu wurde eine neue Ausschreibung geschaffen, die die bisherigen Biomethan-Kapazitäten erhalten und neue Kapazitäten anreizen soll. Die Energieministerin ging vor Ort auch auf neue Biomethan- und neue KWK-Anlagen ein. Diese können Wasserstoff ausgerichtet werden (H2-ready).
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