01.12.2009 | 00:00:00 | ID: 3909 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Biogasfachtagung:Wirtschaftlich, ökologisch und sozialverträglich

Bad Kreuznach (agrar-PR) - Dass eine hochentwickelte und überaus leistungsfähige Volkswirtschaft wie die deutsche  sichere und bezahlbare Energie braucht, ist unbestritten. Für die Landwirtschafts­kammer Rheinland-Pfalz ist ebenso unbestritten, dass die Landwirtschaft,  wie jeder andere Sektor unserer Volkswirtschaft, Produktpreise braucht, die nicht nur die Produktionskosten decken, sondern auch Gewinne erzielen lassen. Vor diesem Hintergrund, so Helmut Stein­hauer, Vorsitzender des Kammerausschusses  Nachwachsende Rohstoffe, bei der Biogas­tagung in Kaisersesch, müsse die Entwicklung im Bereich Biogasanlagen in Rheinland-Pfalz betrachtet werden

Die aktuelle Situation sei so, dass Marktleistungen nicht mehr die Produktionskosten im  Marktfruchtanbau und in der Viehhaltung decken, Betriebe in Finanznöten stecken und viel­fach in ihrer Existenz gefährdet sind. Landwirtschaft, so Steinhauer, brauche daher wirt­schaftliche und langfrist planbare Produktionsalternativen, auch im Bereich der Bioenergie, die zudem regionale Wertschöpfung bedeute.  Hier trage der Sektor Biogas durch den An­bau von Gärsubstraten in hohem Maße zur Flächenbindung und Entlastung der Agrarmärkte bei. Der Bioenergieanbau, der zudem wesentlich zur Reduzierung der Klimagase beiträgt, müsse jedoch  wirtschaftlich, ökologisch und sozialverträglich sein. Gärsubstrate müssten daher mit dem Ziel höchster Energieerträge von der Fläche, hohen Biogaserträgen sowie günstiger Produktions- und Logistikkosten angebaut werden. Investitionen im Bereich Biogas seitens der Landwirtschaft müssten trotz etwas verbesserter Rahmenbedingungen des neuen EEG (Güllebonus, hoher NawaRo-Bonus) vor dem Hinter­grund der Standortfrage, der Kosten und des Wirkungsgrads der Anlage, der Wärmenut­zung, des Arbeitszeitbedarfs und der Investitionskosten, die den Betrieb in seiner Ausrich­tung langfristig festlegen, kritisch geprüft werden. Zudem sei zur Verhinderung negati­ver Auswirkungen auf den Pachtmarkt eine ausreichende Flächenausstattung notwendig.

Beteiligungen an Großanlagen oder die Lieferung von Gärsubstraten für solche Anlagen sind für die Landwirtschaftskammer primär unter den Gesichtspunkten der Rahmenbedingungen von Beteiligungsmodellen und Substratlieferverträgen zu beurteilen. Zudem müssten solche Projekte in die Flächenpotenziale und strukturellen Verhältnisse einer Region eingepasst werden. Ansonsten seien die positiven Effekte für die Energie- und CO2-Bilanz doch sehr fraglich. Die Landwirtschaftskammer gibt bei Realisierung einer größeren Zahl von Großan­lagen mit 1,5 bis 2,5 Leistung die weitreichenden Folgen für Landwirtschaft und Agrar­struktur in den kleinräumigen Regionen von Rheinland-Pfalz zu bedenken. Flächenver­brauch, Pachtpreis, Fruchtfolge, Nährstoff-Humusbilanz, Flächenstruktur, die Belastung von Feldwe­gen und Ortsdurchfahrten, Energieeinsatz und CO2-Belastung oder die mögliche Verände­rung des Landschaftsbildes betrachtet die Kammer bei Großanlagen als wesentliche Prüf­faktoren. Die Landwirtschaft, so Steinhauer abschließend, sollte sich der Entwicklung im Bereich Biogas nicht verschließen, aber immer versuchen aktiv mitzugestalten und sich da­bei unternehmerisch verhalten.
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