06.07.2010 | 00:00:00 | ID: 6215 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner und Minister Backhaus legen gemeinsam Grundstein für neue Biogasanlage

Bollewick (agrar-PR) - Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner informiert sich heute in Bollewick über die Entwicklung der "Bioenergie-Region Mecklenburgische Seenplatte". Die Region gehörte im vergangenen Jahr zu den Siegern im Bundeswettbewerb "Bioenergie-Regionen". Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus informierte die Bundesministerin über die Fortschritte des Landes Mecklenburg-Vorpommern bei der Nutzung regenerativer Energien. Deren Anteil an der Stromerzeugung liege bereits bei 45%. Der Anteil der Bioenergie betrage beim Primärenergieverbrauch bereits 10%. Gegenwärtig sind nach den Worten des Ministers 250 Biogasanlagen mit 155 Megawatt elektrischer Gesamtleistung und 16 Biomasseheizkraftwerke mit 40 Megawatt elektrischer und 260 Megawatt thermischer Gesamtleistung am Netz. Mit diesen Anlagen können jährlich 240.000 Tonnen Gas und Öl sowie 650.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

"Aber wir haben noch weitaus größere Potenziale im Land, besonders auch im Bereich Biomasse für Wärme, Kraft-Wärme-Kopplung und Biogas. Wir werden diese Potenziale erschließen und stärker nutzen. Deshalb begrüße ich, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium die Sieger des Bundeswettbewerbs mit 400.000 Euro unterstützt, um die Entwicklung der Bioenergie-Region voranzubringen. Dadurch werden Unternehmen und Personen aus unterschiedlichen Bereichen zusammengebracht und arbeiten an einem gemeinsamen Ziel", sagte Minister Backhaus.

Um das Thema "Bioenergie" und "dezentrale Energieversorgung" konsequent voranzutreiben, sprach sich Minister Backhaus für eine Würdigung und finanzielle Unterstützung auch der Regionen aus, die sich am Bundeswettbewerb "Bioenergie-Regionen" beteiligt hatten, aber nicht zu den Siegern gehörten. "Sie alle sind Keimzellen entwicklungsfähiger Bioenergiekonzepte, getragen von engagierten und hoch motivierten Akteuren."

Da finanzielle Mittel allein "nicht zwingend das gewünschte Ergebnis bringen", wurde in Mecklenburg-Vorpommern die Initiative "Bioenergie-Coaching" ins Leben gerufen. Minister Backhaus informierte Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner darüber, dass nach den ersten Workshops "Bioenergie-Coaching" in diesem Jahr 85 Gemeinden des Landes Interesse bekundet haben, Bioenergiedorf zu werden. 11 Gemeinden hatten einen Gemeindebeschluss herbeigeführt, was ein deutliches Bekenntnis dafür sei, dass Nägel mit Köpfen gemacht werden sollen.

Minister Backhaus: "Ob nun "Bioenergie-Regionen" oder "Bioenergie-Dörfer" oder "Bioenergie-Coaching" – alle Aktionen haben das Ziel, einerseits die regionale Bioenergieerzeugung- und bereitstellung voranzubringen und andererseits derartige Konzepte unmittelbar zu verbinden mit regionaler Wertschöpfung und regionaler Teilhabe. Es geht letztlich darum, diese Konzepte als gemeinsame Angelegenheit von Kommunen, Unternehmen und Bürgern zu etablieren."

Der Landwirtschafts- und Umweltminister machte deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern in der Lage ist, den 10% Anteil der Bioenergie am Primärenergieverbrauch auf 25% bis 2020 zu erhöhen, ohne die Nahrungs- und Futtermittelproduktion zu gefährden. Die 25% Bioenergie werden auf 19% Ackerfläche gewonnen. "Das zeigt, dass noch weiteres Potenzial vorhanden ist. Um dies zu erschließen, bedarf es jedoch solider rechtlicher Rahmenbedingungen, die nicht kurzfristig verändert werden dürfen, so dass sich getätigte Investitionen plötzlich nicht mehr rechnen. Energiebiomasse und Bioenergie werden uns noch Jahrzehnte begleiten und wir sind dafür verantwortlich, mit dem knappen Gut Biomasse so effizient wie nur möglich umzugehen", so Minister Backhaus.

Gemeinsam mit Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner legte Minister Backhaus in Bollewick den Grundstein für eine neue Biogasanlage, die künftig bis zu 50 Haushalte in Bollewick mit Wärme versorgen wird. Die Anlage wird jährlich rund 5.200 Tonnen Rindergülle, 7.500 Tonnen Maissilage und 350 Tonnen Körner-Getreide verarbeiten. Sie ersetzt pro Jahr etwa 200 Tonnen Gas und Öl und verhindert damit die daraus entstehenden 500 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen. "Und das Geld, das sonst für den fossilen Rohstoff in andere Länder transferiert wurde, bleibt hier in der Region", freut sich der Landesminister. "Mit einer zweiten Biogasanlage und der Umrüstung des alten Ölheizkraftwerkes in der Scheune auf Bioöl wird Bollewick künftig über eine außerordentlich komfortable und sichere Wärmeversorgung auf Basis nachwachsender Rohstoffe verfügen. Ich denke, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis alle 100 Haushalte und die übrigen Gebäude mit Wärme versorgt werden können."

Die 700.000 Euro Investitionen für ein kommunales Nah-Wärmenetz am Standort Bollewick wurden mit 368.000 Euro Landesmitteln unterstützt.
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