Bad Ems (agrar-PR) -
Schwerpunkte der Netzeinspeisungen im Nordwesten Im
Jahr 2008 wurden in Rheinland-Pfalz über 3,7 Milliarden
Kilowattstunden elektrischer Strom aus erneuerbaren Energieträgern
gewonnen und in das allgemeine Versorgungsnetz eingespeist. Das waren
nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems 4,1 Prozent
mehr als ein Jahr zuvor. Mit 2,9 Milliarden Kilowattstunden bilden
die Energieträger Wind und Wasser das Rückgrat der
regenerativen Stromerzeugung im Land. Fast jede zweite Kilowattstunde
stammte aus Windkraft, 30 Prozent wurden in den Turbinen der
Wasserkraftwerke erzeugt. Auf Stromeinspeisungen aus Biomasse (feste
und flüssige biogene Stoffe, Biogas) entfielen 0,6 Milliarden
Kilowattstunden, was einem Anteil von 16 Prozent entspricht. Die in
2008 stark gestiegene Anzahl der Photovoltaikanlagen trug mit über
0,2 Milliarden Kilowattstunden bzw. 6,1 Prozent noch vergleichsweise
wenig zur Ökostromerzeugung bei.
Bezogen
auf den Bruttostromverbrauch erreicht der Anteil der
Stromeinspeisungen aus erneuerbaren Energieträgern mittlerweile
13 Prozent. Im Vergleich der Bundesländer belegt Rheinland-Pfalz
- knapp unter dem Bundesdurchschnitt (14 Prozent) liegend -
damit einen Mittelplatz.
Der
meiste Ökostrom wird im Nordwesten des Landes produziert. Die
Staustufen an der Mosel und die Windräder auf den Höhen von
Eifel und Hunsrück lieferten im Jahr 2008 über die Hälfte
des Ökostroms. Bei den Landkreisen liegen der Eifelkreis
Bitburg-Prüm mit 470 Millionen Kilowattstunden sowie die
benachbarten Kreise Trier-Saarburg (440 Kilowattstunden) und
Bernkastel-Wittlich (390 Millionen Kilowattstunden) vorne. Wegen der
an der Mosel betriebenen Wasserkraftwerke dominieren Trier und
Koblenz (92 bzw. 77 Millionen Kilowattstunden) im Ranking der
kreisfreien Städte mit deutlichem Abstand.
Gering
bevölkerte und große Ökostrommengen einspeisende
Landkreise - wie Cochem-Zell (76 Prozent) und Bitburg-Prüm
(68 Prozent) - können rein rechnerisch auf hohe
»Eigenversorgungsgrade« verweisen. Hochverdichtete Räume
mit einer geringen Erzeugung an Naturstrom - wie der
Rhein-Pfalz-Kreis oder der Landkreis Ahrweiler - sind davon
weit entfernt.