Hannover (agrar-PR) -
Bislang speisten alle Betreiber von Biogas-, Photovoltaik- oder Windkraftanlagen ihren Strom zu einem festgelegten Preis in das öffentliche Netz. Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, bietet das Erneuerbare Energien Gesetz ab 2012 zusätzliche Anreize, die die Direktvermarktung insbesondere für Biogas-, aber auch für Photovoltaikanlagen interessant machen. Bislang versprach dies nur für Windkraftanlagen einen zusätzlichen Gewinn.
Eine zusätzliche Marktprämie minimiert für die Direktvermarkter künftig das Vermarktungsrisiko. Dem Betreiber wird die Differenz aus der ihm zustehenden EEG-Vergütung und dem an der Strombörse in Leipzig notierten Börsenpreis vom Netzbetreiber gezahlt. Zusätzlich erhalten die Landwirte eine Managementprämie in Höhe von 0,3 Cent/Kilowattstunde (kWh). Um bedarfsgerecht Strom erzeugen zu können, erhält der Anlagenbetreiber zudem eine „Investitionsförderung". Damit kann er seine Kapazitäten im Blockheizkraftwerk erweitern. Diese sogenannte Flexibilitätsprämie beträgt je zusätzlich installierter Kilowattleistung 130 Euro.
Den Landwirten eröffnet die Direktvermarktung interessante Möglichkeiten, um einen Mehrerlös beim Stromverkauf erzielen zu können. Allerdings sollten sie nicht voreilig Verträge bei Stromhändlern unterschreiben, rät das Landvolk Niedersachsen. Diese müssten erst geprüft werden, besonders um mögliche Ausfallrisiken abzusichern. Es hat sich zudem herausgestellt, dass bei einer Bündelung von Strommengen auf der Erzeugerseite bessere Konditionen ausgehandelt werden können.
Im Interesse seiner Mitglieder bietet das Landvolk Niedersachsen deshalb an, die Strommengen gemeinsam an den Markt zu bringen. Interessierte Anlagenbetreiber sollten sich bei der Geschäftsstelle ihres Kreisverbandes melden, damit diese die Daten und Stromerzeugungsmengen erfassen kann. Das Landvolk Niedersachsen wird in regionalen Veranstaltungen seine Mitglieder über die Möglichkeiten der Direktvermarktung von Strom informieren. (LPD)
