Schwerin (agrar-PR) -
45 Prozent Anteil an der Stromerzeugung im Land Im Jahr 2008 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 3,8 Millionen
Megawattstunden elektrischer Strom aus erneuerbaren Energieträgern
gewonnen und in das allgemeine Versorgungsnetz eingespeist. Nach
vorläufigen Angaben des Statistischen Amtes waren das 45 Prozent der
gesamten Stromerzeugung für die allgemeine Versorgung.
Der
Ökostromertrag ist damit gegenüber 2007 um 11 Prozent weiter
gewachsen, fast doppelt so stark wie die Stromerzeugung aus fossilen
Energieträgern.
Das Wachstum der Ökostromerzeugung im
vergangenen Jahr ist größtenteils auf die rasant gestiegenen
Einspeisungen aus Biogasanlagen zurückzuführen, sie lieferten rund
335 900 Megawattstunden Strom
mehr als 2007 (+ 64 Prozent). Auch die
Stromeinspeisungen aus Windkraftanlagen sind um
42 800 Megawattstunden
weiter angewachsen (+ 2 Prozent). Im Jahr 2008 sind zahlreiche neue
leistungsfähige Biogas- und Windenergieanlagen in Betrieb genommen
worden.
Windkraft ist mit einem Anteil von 68
Prozent an der regenerativen Stromerzeugung in Mecklenburg-Vorpommern
nach wie vor die Ökostrom-Quelle Nr. 1. Aus Windkraftanlagen wurden im
Jahr 2008 rund
2,6 Millionen Megawattstunden Strom eingespeist,
doppelt so viel wie vor fünf Jahren.
An zweiter Stelle stehen die sogenannten
biogenen Energien
aus flüssiger oder fester Biomasse, Biogas, Deponie- und Klärgas
sowie dem biogenen Anteil des Abfalls. Sie trugen mit 1,2 Millionen
Megawattstunden zur einheimischen Stromerzeugung bei. Das entspricht
32 Prozent der Ökostromerzeugung und bedeutet einen Zuwachs gegenüber
dem Vorjahr um 39 Prozent.
Die Nutzung von Biomasse zur
Stromerzeugung hat insbesondere seit den verbesserten
Rahmenbedingungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) von 2004
einen Aufschwung erlebt. Gegenüber 2003 hat sich der Stromertrag aus
biogenen Energien im Land mehr als verfünffacht. Der größte Teil kommt
aus Biogasanlagen, rund 859 700 Megawattstunden im Jahr 2008.
Biomasseheizkraftwerke, die im Land hauptsächlich auf Basis von Holz
und Holzabfällen, aber auch Pflanzenölen arbeiten, haben 2008 rund
287 800 Megawattstunden Strom eingespeist, 2 Prozent mehr als im
Vorjahr und mehr als doppelt so viel
wie 2003.
Die Stromerzeugung aus Sonnenenergie durch
Fotovoltaik-Anlagen
hat um 49 Prozent weiter kräftig zugenommen, war aber 2008 mit einer
Einspeisung von rund 28 100 Megawattstunden für die allgemeine
Stromversorgung im Land kaum von Bedeutung. Das gilt auch für
Wasserkraft und
Geothermie (zusammen: 7 200 Megawattstunden).
Der
fortgesetzte Boom bei den erneuerbaren Energien hat dazu geführt, dass
der Anteil der fossilen Energieträger an der Strombereitstellung in den
vergangenen 10 Jahren von 91 auf 55 Prozent gesunken ist. Im
vergangenen Jahr sind 3,1 Millionen Megawattstunden Strom aus
Steinkohle gewonnen und eingespeist worden. Das waren 37 Prozent der
insgesamt 8,4 Millionen Megawattstunden Strom, die 2008 in
Mecklenburg-Vorpommern für die allgemeine Versorgung produziert wurden.
Weitere 16 Prozent wurden aus Erdgas erzeugt und 2 Prozent basierten
auf Abfall (nichtbiogener Anteil), Heizöl sowie auf Einspeisungen von
Industriebetrieben und sonstigen Anlagen, deren Energieträgerstruktur
nicht bekannt ist.
Mit der Strommenge, die hierzulande aus
erneuerbaren Energieträgern gewonnen wird, könnte rein rechnerisch mehr
als die Hälfte des jährlichen Strombedarfs der Verbraucher in
Mecklenburg-Vorpommern gedeckt werden. Im Jahr 2007 betrug dieser
Anteil bereits 51 Prozent. Das Ziel der Bundesregierung, bis 2020
mindestens 30 Prozent der Strombereitstellung aus erneuerbaren
Energien zu decken, war damit für Mecklenburg-Vorpommern bereits 2004
erreicht. Im Bundesdurchschnitt liegt der Anteil der erneuerbaren
Energien am gesamten Stromverbrauch bei 15 Prozent.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Birgit Weiß, Telefon 0385 4801-4431.
Anlagen:
060-2009-erneuerbare Energien-Anlage.pdf (26 KB)