14.12.2009 | 00:00:00 | ID: 4154 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Regenerative Energien – Chance für ländliche Räume und Verbraucher

Schwerin (agrar-PR) - Auf dem 6. Verbraucherforum Mecklenburg-Vorpommern am 14. Dezember 2009 in Güstrow beschäftigten sich Energieexperten, Verbraucherschützer und Kommunalvertreter mit der Erzeugung und Nutzung regenerativer Energien im ländlichen Raum. "Natürlich blicken wir dieser Tage vor allem nach Kopenhagen",  sagte heute der Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Dr. Karl Otto Kreer, "aber die Ausgestaltung selbst internationaler Verträge wird immer die Aufgabe der Regionen bleiben. Hier wollen wir unsere Stärken nutzen!"

Dabei dürfe man die mit den regenerativen Energien verbundenen Möglichkeiten und Chancen nicht allein auf den Klimaschutz beschränken, so Dr. Kreer. "Mit den erneuerbaren Energien sind auch große ökonomische Chancen verbunden. Wenn es gelingt, einen möglichst großen Teil des Energieverbrauchs durch Biomasse, Sonne, Wind und Geothermie zu decken, dann bleibt das Geld in der Region und wird nicht ins Ausland transferiert."

Davon können die Regionen profitieren, betonte der Staatssekretär: "Wir können uns ein gutes Stück von den immer stärker schwankenden Preisen fossiler Energieträger abkoppeln. Das ist für mich konkreter Verbraucherschutz. Es ist aber auch direkte Wirtschaftspolitik für ländliche Räume. Schließlich fragen auch Betriebe nach planbaren Energiekosten. Nicht zuletzt möchte ich, dass sich möglichst viele Menschen auch an der Energieerzeugung beteiligen können, beispielsweise durch Biogasanlagen oder Bürgersolaranlagen. Erzeugung und Nutzung regenerativer Energien im ländlichen Raum muss gleichbedeutend mit Wertschöpfung im ländlichen Raum sein. Durch die Schaffung möglichst umfangreicher Beteiligungsmöglichkeiten lässt sich auch die Akzeptanz deutlich steigern."

In Mecklenburg-Vorpommern würden dabei völlig neue Wege entwickelt. Das international einmalige Moorschutzkonzept des Landes weise in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit einer das Klima schonenden Nutzungsmöglichkeit der Moore hin  -  der sogenannten Paludikultur. Staatssekretär Kreer: "Paludikultur - oder vereinfacht die nasse Landwirtschaft - ermöglicht es, verwertbare Biomasse wie etwa Schilf oder Erle auf wiedervernässten Mooren anzubauen, ohne dass der Torfkörper leidet. Dies ist eine besonders attraktive Möglichkeit, Wertschöpfung, Klimaschutz und Artenvielfalt auf der Fläche zusammenzuführen."

Im Rahmen der Veranstaltung wird dem Staatssekretär durch Vertreter der Universität Greifswald die Broschüre "Paludikultur – Perspektiven für Mensch und Moor" übereicht. Diese von Greifswalder Wissenschaftlern erarbeitete Broschüre stellt eine erste Konkretisierung des Moorschutzkonzeptes für dieses Thema dar.

Hintergrundinformationen:

Verbraucherforum: Seit 2007 lädt das Ministerium regelmäßig Aktivisten und Multiplikatoren aus allen in Frage kommenden Bereichen im Land themenorientiert zum Verbraucherforum Mecklenburg-Vorpommern ein. Mittlerweile wurden fünfinteressante Themengebiete mit aktuellem Bezug in breiten Foren diskutiert: "Senioren im Alltag", "Verbraucherschutz in der digitalen Welt", "Fahrgastrechte", "Finanzkrise" und "Verbraucherinformation". Die Foren sind sowohl Informationsquelle als auch Anregung für Initiativen. So hat die Veranstaltung zu Fahrgastrechten dazu beigetragen, dass Mecklenburg-Vorpommern sich mit konkreten Anträgen ins Bundesratsverfahren eingebracht hat.

Verbraucherschutz und Energie/Klima: Die Neue Verbraucherzentrale in Mecklenburg und Vorpommern e. V. (NVZ) berät Verbraucher von den Anfängen bis heute sehr erfolgreich im Bereich Energie; dies reicht von Verträgen mit Energieversorgern über energiesparende Geräte bis hin zu Investitionen in die private Energieerzeugung. Seit Sommer 2009 beteiligt sich die NVZ unter dem Dach des Bundesverbandes und unterstützt vom Bundesumweltministerium am bundesweiten Klimaprojekt "für mich. für dich. fürs Klima". Die regionalen Schwerpunkte für M-V legt die NVZ dabei auf Klimaeffizienz und auf Zukunftskonzepte für Mobilität im ländlichen Raum. Erstmals beteiligt sich die NVZ auch als Mitausrichterin des vom Ministerium auch 2009/2010 initiierten Landesumweltwettbewerbs zum Thema "Weichensteller: Gutes Klima für eine Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern".

Paludikultur (Wikipedia): Paludikulturen (v. lat. palus "Morast, Sumpf") sind Kulturen von Sumpf- und Röhrichtpflanzen, die im Rahmen einer landwirtschaftlichen Nutzung von Feuchtgebieten insbesondere auf Mooren angebaut werden.

Dies können u. a. sein Wildreis, Schilf, Wasserschwaden, Erlen, Rohrkolben, (Groß-) Seggen, Grauweiden oder Torfmoose (Sphagnum).

Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der erheblichen Klimagasemissionen (CO2, N2O) landwirtschaftlich genutzter dränierter Moore spielt die Entwicklung tragfähiger Konzepte für den Anbau von Paludikulturen eine wachsende Rolle in der Forschung. Ziel ist es, die Klimagasemissionen zu vermindern, die durch die Mineralisierung der Torfkörper in dränierten Mooren hervorgerufen werden, und gleichzeitig eine landwirtschaftliche Nutzung fortzuführen.
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