22.02.2011 | 13:35:00 | ID: 8291 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Reinholz: Biomasse bleibt wichtigste erneuerbare Energie in Thüringen

Erfurt (agrar-PR) - „Die Biomasse ist und bleibt die wichtigste regenerative Energie in Thüringen“, sagte Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz heute zum 17. Thüringer Bioenergietag auf der Messe Erfurt.
„Die Erzeugung von hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln war, ist und bleibt die Hauptaufgabe für die Thüringer Landwirte. Wir sind jedoch in der Lage, ohne Gefährdung der Ernährungssicherung auf bis zu 30 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Energiepflanzen anzubauen. Die größten Reserven zum weiteren Ausbau der Bioenergie liegen bei den Reststoffen Stroh, Gülle und Stallmist sowie im Anbau von Energiepflanzen“, so Minister Reinholz.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Fachtagung stehen die regionalen Bioenergiestrategien in Bioenergieregionen, -dörfern und im urbanen Raum. Neben Thüringer Konzepten, zum Beispiel der Bioenergieregionen Jena-Saale-Holzland und Thüringer Vogtland, werden auch Konzepte auf Bundesebene sowie auf europäischer Ebene vorgestellt. Neben Bürgermeistern und kommunalen Entscheidungsträgern, Planungsbüros, Landwirten und anderen lokalen Akteuren) werden Fachleute aus Österreich und anderen Bundesländern zur Tagung erwartet. Angemeldet haben sich insgesamt 130 Teilnehmer aus dem In- und Ausland.

Um die ehrgeizigen Ziele zu erfüllen, die sich der Freistaat für den Ausbau der erneuerbaren Energien insbesondere im Bereich der Biomasse gesetzt hat, sind noch erhebliche Anstrengungen notwendig. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch soll im Jahr 2015 bei 22 Prozent liegen, davon 86 Prozent aus Bioenergie.

Im Jahr 2008 betrug der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch in Thüringen 14,9 Prozent, wobei der Anteil der Biomasse bei 80 Prozent lag. Damit liegt Thüringen weit über dem Bundesdurchschnitt von 9,3 Prozent erneuerbarer Energien. Allerdings ist ein leichter Rückgang  gegenüber 2007 (16,2 %) zu verzeichnen. Das zeigt, dass in den Bemühungen nicht nachgelassen werden darf.


Hintergrund:

Im Februar 2011 sind in Thüringen 176 Biogasanlagen mit einer elektrischen Leistung von 83,3 MW installiert. Erstmals umfasst dieser Anlagenbestand auch drei Gaseinspeiseanlagen. Im Anlagenbestand 2010 wurde etwa ein Viertel des in Thüringen anfallenden Wirtschaftsdüngers genutzt, wobei die Gülle bereits zu 42 Prozent genutzt wird. Von ca. 25.000 ha Ackerland werden Ganzpflanzensilage und von ca. 3.000 ha Grünlandaufwuchs zur Biogaserzeugung eingesetzt.

Zurzeit gibt es in Thüringen die zwei Bioenergieregionen Jena-Saale-Holzland und Thüringer Vogtland (von insgesamt 25 deutschlandweit).  Außerdem tragen die zwei Thüringer Gemeinden Schkölen und Ilmtal den  Titel „Bioenergiedorf“. (PD)
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