29.02.2012 | 09:30:00 | ID: 12320 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Richwien: Bioenergie in Thüringen effizient und intelligent nutzen

Erfurt (agrar-PR) - Thüringens Landesregierung bekennt sich klar zum Ausbau der Energieerzeugung aus Biomasse.
Die Erzeugung und Nutzung im Freistaat soll derweil noch effizienter werden. Das hat Thüringens Umweltstaatssekretär Roland Richwien anlässlich des 18. Bioenergietags der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft in Jena angekündigt.

„Wir brauchen mehr Flexibilität bei der Bereitstellung von Energie, zum Beispiel durch einen weiteren Netzausbau, neue Speicher und dezentrale Anlagen. Notwendig ist aber auch eine verstärkte Kraft-Wärme-Kopplung", sagte Richwien. Der Bioenergieberatung Thüringen (BIOBETH) überbrachte der Staatssekretär einen Förderbescheid für 2012 in Höhe von gut 155.000 Euro.

Vor wenigen Tagen hat der Freistaat Thüringen zusammen mit Hessen und dem Fraunhofer-Institut ein Forschungsprojekt gestartet, in dem die Speicherung überschüssigen Stroms durch die Methanisierung von Biogas erprobt wird. Die effiziente Nutzung von Energie, beispielsweise durch Nahwärmeleitungen aus Biogasanlagen, wird künftig bei der Förderung besonders berücksichtigt.

Richwien stellte klar, dass die Energiewende nur mit einer breiten Akzeptanz in der Gesellschaft gelingen könne. „Hier müssen wir die richtige Balance finden zwischen der Wirtschaftlichkeit für die Energieerzeuger und der Belastbarkeit der Stromverbraucher, die die Umstellung auf erneuerbare Energien mitfinanzieren", sagte der Staatssekretär. Gerade auch im Bereich Bioenergie sei eine ehrliche, faktenbasierte Debatte notwendig.

Genau diese Aufgabe - Öffentlichkeitsarbeit und Erhöhung der Akzeptanz von Bioenergie - übernimmt in Thüringen BIOBETH. Außerdem berät die Einrichtung Kommunen und Unternehmen bei der Planung und Umsetzung von Bioenergie-Projekten. Die Beratung wird getragen vom Verband für Agrarforschung und -bildung Thüringen in Jena.


Hintergrund

Zum Jahresende standen in Thüringen etwa 220 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von etwa 100 Megawatt. Hinzu kommen 40 größere Biomasseanlagen (thermische Leistung jeweils größer als 1 Megawatt), die feste Brennstoffe verfeuern, davon 22 mit Kraft-Wärme-Kopplung. Rund 19.300 Biomasse-Feuerungsstätten kleiner und mittlerer Größe in Thüringen können zusammen bis zu 500 Megawatt als Wärme produzieren.

Die Landesregierung strebt für 2020 an, 30 Prozent des Thüringer Endenergieverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken. Der Anteil der Erneuerbaren am Nettostromverbrauch soll bis dahin sogar 45 Prozent betragen. Zurzeit liegt dieser Anteil bei 24,4 Prozent, wovon Biomasse mehr als die Hälfte liefert. Wärme aus erneuerbaren Energien (21,8 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs als Wärme) stammt fast ausschließlich aus Biomasse. (PD)
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