Groß-Umstadt-Semd (agrar-PR) - Die hessische Umweltministerin Silke Lautenschläger sieht in der
Energieerzeugung mit Biorohstoffen eine große Chance für eine Stärkung
des ländlichen Raumes. „Neue Investitionen wie Biogasanlagen geben
wirtschaftliche Impulse in Industrie, Mittelstand, Handwerk und
Handel.“ Die Betätigung auf dem Sektor der erneuerbaren
Energieerzeugung sei so ökonomisch, aber auch ökologisch sinnvoll, da
der Ausstoß schädlicher Treibhausgase vermindert werde, sagte
Lautenschläger am Freitag in Groß-Umstadt-Semd (Kreis
Darmstadt-Dieburg). Dort nahm sie eine neue Biogasanlage des
Energieversorgers HSE in Betrieb. Das erzeugte Biogas wird künftig ins
Erdgasnetz des Verteilnetzbetreibers Rhein-Main-Neckar GmbH & Co.KG
eingespeist.
Lautenschläger sieht die Biomasse als einen wichtigen erneuerbaren
Energieträger. „Ziel der hessischen Landesregierung ist es, die
Energieversorgung effizient und umweltverträglich zu gestalten. Die
Biomasse spielt hier eine entscheidende Rolle. Biomassenutzung ist
ökologisch nachhaltig, umweltfreundlich und kohlenstoffdioxidneutral“,
sagte die Ministerin. „Das hiesige Vorhaben dient unmittelbar der
Einsparung von Öl, Kohle und Gas und vermindert den
Kohlendioxid-Ausstoß“, erklärte die Ministerin. 3.850 Tonnen
schädliches C02 würden durch die Energieerzeugung jährlich eingespart.
Momentan decke die Bioenergie Lautenschläger zufolge rund 80 Prozent
der regenerativen Energieerzeugung in Hessen ab. Das seien zehn Prozent
mehr als im Bundesdurchschnitt. „Biomasse ist das Rückgrat unseres
Energiekonzepts. Sie kann zur Erzeugung von Wärme, Strom und Treibstoff
genutzt werden. Man kann sie speichern und lagern, so dass sie rund um
die Uhr zur Verfügung steht und damit Wind- und Sonnenenergie optimal
ergänzt“, sagte Lautenschläger. Beim Energiekonzept der Hessischen
Landesregierung spiele die Biomasse daher eine zentrale Rolle. Von den
20 Prozent Erneuerbarer Energien, die die Landesregierung bis zum Jahr
2020 erreichen will, solle die Biomasse rund die Hälfte ausmachen. Eine
weitere Steigerung nach 2020 sei jedoch nicht sinnvoll, da immer
beachtet werden müsse, dass Nahrungsmittlerzeugung und Erzeugung von
Biomasse im Einklang stünden.