17.08.2009 | 00:00:00 | ID: 1705 | Ressort: Energie | Märkte & Finanzen

Minister Peter Hauk MdL: "Die Verbraucher in Baden-Württemberg zahlen zu viel Geld für Energie"

Stuttgart (agrar-PR) - Aktuelle Gasmarktstudie von Verivox weist große Preisunterschiede aus und bewertet Kundenfreundlichkeit
"Die Verbraucher in Baden-Württemberg zahlen zu viel Geld für Energie. Doch das müsste nicht sein. Durch den regen Wettbewerb im Südwesten gibt es beim Strom und inzwischen auch beim Gas günstige Angebote. So lassen sich durch einen Wechsel des Tarifs oder Versorgers noch in diesem Jahr ganz leicht mehrere Hundert Euro jährlich für die Haushaltskasse sparen", sagte der baden-württembergische Verbraucherminister, Peter Hauk MdL, am Montag (17. August) in Stuttgart.

Hintergrund für die großen Preisunterschiede sei, dass mit der Liberalisierung der Energiemärkte alle Kunden zunächst in die so genannte gesetzlich garantierte 'Grundversorgung' überführt wurden. Wer danach nichts mehr unternommen habe, sei heute in der Regel immer noch im 'Grundversorgungstarif'. Nach Schätzungen von Experten sind die Hälfte der Haushalte beim Strom und zwei Drittel beim Gas betroffen. "In der Grundversorgung bezahlt der Kunde in Baden-Württemberg inzwischen die höchsten Preise für Strom und Gas in Deutschland und in Europa. Auf der anderen Seite ist gerade im Südwesten die Wettbewerbsintensität besonders hoch und die Wettbewerbspreise sind im nationalen Vergleich recht günstig. Das heißt: Wer sich gut informiert, der kann durch einen Wechsel bares Geld sparen. Inzwischen sind sogar viele Ökotarife günstiger als die Grundversorgung", erläuterte Hauk.

Wer jetzt vergleicht kann richtig sparen

"Wir raten den Verbrauchern, angebotene Tarife und Leistungen der Energieversorgungsunternehmen genau zu vergleichen. Beim Strom und beim Gas gibt es zwischen den angebotenen Tarifen Preisspannen von bis zu 30 Prozent. Oftmals kann sich auch ein Tarif mit einer Preisgarantie von beispielsweise einem Jahr auszahlen. Denn eine solche Preisgarantie schützt dann in den nächsten 12 Monaten vor Preiserhöhungen", erläuterte der Verbraucherminister.

Steigender Wettbewerb kommt Verbraucher zugute

Der Minister sieht einen weiteren Preis dämpfenden Effekt in der aktuellen Wirtschaftskrise. Durch die geringere Nachfrage seien global auch die Rohstoffpreise und damit auch die Kohle-, Rohöl- und Erdgaspreise stark gesunken. Nach dem Preisschock im vergangenen Jahr werden 2009 vor allem die Gaspreise wieder deutlich abgesenkt. Die heute vorgestellte deutschlandweit erste Gas-Servicestudie des Heidelberger Verbraucherportals Verivox zeige, wie die Gasversorger auf die veränderten Marktbedingungen reagiert haben und welche Anforderungen kundenorientierte Gastarife erfüllen sollten. Der Wettbewerb auf dem Gasmarkt bietet inzwischen eine Fülle unterschiedlicher Angebote.

3. Energiepaket der EU muss schnellstens umgesetzt werden

Minister Hauk betonte die Aufgabe des Staates im Energiesektor. "Die baden-württembergische Verbraucherpolitik setzt sich mit Nachdruck für die Interessen der Energieverbraucher ein. Wir betreiben damit eine aktive Wirtschaftspolitik für die Nachfrageseite. Von einer starken Rolle der Verbraucher im Energiebereich kann zukünftig eine größere Angebotsvielfalt, mehr Wettbewerb und Impulse für weitere Innovationen ausgehen", so der Minister. Im Juni hatte das Verbraucherministerium zu einer Konferenz nach Berlin eingeladen, bei der Fachleute die Rechte der Energieverbraucher in Deutschland analysiert hatten. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Minister Hauk in die Diskussion in Brüssel um ein '3. Energiepaket der Europäischen Union' eingebracht, das jetzt im Mai 2009 verabschiedet wurde. "Das neue Legislativpaket wird gerade in Deutschland den Verbraucherschutz im Energiesektor deutlich stärken. Versorgerwechsel sollen demnach in ganz Europa so einfach wie möglich, gebührenfrei und innerhalb von drei Wochen möglich sein. Deshalb müssen wir alles daran setzen, dass die neuen Regelungen der EU von der Bundesregierung rasch in nationales Recht umgesetzt wird", betonte Hauk.

Verbraucher benötigen mehr Transparenz über tatsächlichen Stromverbrauch

Ein ebenso wichtiger Bereich liege in mehr Transparenz beim eigentlichen Energieverbrauch: informativere Abrechnungen, intelligente Zähler ('Smart Meter') und intelligente Tarife, die die belohnen, die tatsächlich Strom sparen. Mit last- und zeitvariablen Tarifen lasse sich im Übrigen auch die Lastspitzen absenken, die Verteilernetze besser auslasten und teure Spitzenlastenergie sparen. Damit könnte viel Geld im gesamten Versorgungssystem, aber auch bei den privaten Haushalten eingespart werden. Gemeinsam mit dem Wirtschaftministerium werde das Verbraucherministerium noch in diesem Jahr besonders innovative und transparente Stromrechnungen prämieren.

Land regt Schaffung einer Beschwerde- und Schlichtungsstelle an

"Nicht zuletzt brauchen wir im Energiebereich eine weitere Stärkung der Verbraucherrechte", forderte Hauk. Baden-Württemberg arbeite daher derzeit an einem Lösungsvorschlag für eine effektive 'Beschwerde- und Schlichtungsstelle Energie'. Das Konzept solle dann auf der nächsten Verbraucherschutzministerkonferenz im Oktober mit den Verbraucherministern der Länder diskutieren.

Zusatzinformation:

Weitere Informationen zur Verbraucherpolitik in Baden-Württemberg sind auch auf der Homepage des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de
oder 
www.verbraucherportal-bw.de
unter
Energie & Umwelt', 'Wechsel des Strom- und Gasanbieters' arufbar. Dort gibt es auch Links zum Vergleich von Energieportalen im Internet durch die STIFTUNG WARENTEST (09/2008) und ÖKOTEST (03/2008).

Beratung und Hilfestellung beim Versorgerwechsel geben die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V. ( www.vz-bawue.de) sowie unabhängige Energieagenturen, wie z.B. Verivox ( www.verivox.de).
Pressemeldung Download: 
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
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