16.09.2009 | 00:00:00 | ID: 2243 | Ressort: Energie | Medien

Einsparpotenzial auf Kläranlagen untersucht – Leitfaden erstellt

Schwerin (agrar-PR) - Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus stellte heute einen Leitfaden zu energiesparenden Maßnahmen auf Kläranlagen vor.

Die Grundausstattung der Gemeinden mit zentralen Abwasseranlagen da, wo es auch unter Berücksichtigung demografischer Tendenzen fachlich zweckmäßig erscheint, ist nahezu vollständig erreicht. Es kommt nun darauf an, über die Ziele des Gewässerschutzes und der wirtschaftlichen Infrastrukturausstattung hinaus durch intelligente Betriebsweise sowohl einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten als auch die Kosten,
an denen die Energiekosten einen beachtlichen Anteil haben, zu reduzieren", erläutert der Minister
das Anliegen.

Ausgehend vom möglichen Einsparpotenzial bei der Abwasserreinigung  zeigt der Leitfaden anhand von konkreten Untersuchungsbeispielen  Möglichkeiten des effizienten Energieeinsatzes auf.

"Ich bin sicher, dass die Abwasserunternehmen diesen Leitfaden als Denkanstoß aufnehmen und ihn sukzessive im Interesse des Klimaschutzes, der Bürger und der Wirtschaft umsetzen", so der Minister

Im Rahmen dieses Projektes wurde bei  5 repräsentativen kommunalen Kläranlagen eine Energiefeinanalyse durchgeführt. Auf der Grundlage dieser Analyse wurde das realistisch umsetzbare Potenzial zur Reduzierung des Energieverbrauchs und zur Steigerung der Energieproduktion – unter Einhaltung der Überwachungswerte – abgeschätzt.

Folgende Kläranlagen wurden untersucht:

•     KA Stralsund                (99.999 EW) als typisch für große Anlagen

•     KA Parchim                   (37.000 EW) als typisch für mittelgroße Anlagen

•     KA Boltenhagen          (16.000 EW) als typisch für Anlagen mit starkem Tourismuseinfluss

•     KA Franzburg                (4.900 EW) als typisch für kleine Anlagen

•     KA Bobitz                       (2.000 EW) als typisch für kleine Anlagen

Auf die Auswahl einer Kläranlage mit einer Ausbaugröße größer 100.000 EW wurde aufgrund der geringen Anzahl von nur 4 Anlagen dieser Größenklasse in Mecklenburg-Vorpommern verzichtet.

Hingegen wurde ein Schwerpunkt auf Anlagen der Größenklasse 4 (10.000 EW bis 100.000 EW) gelegt,
da auf diesen ca. 54 % der Gesamtabwassermenge behandelt werden.

"Die Ergebnisse des Projektes sollen die Betreiber der zentralen Abwasseranlagen in Mecklenburg-Vorpommern ermutigen, die Optimierung des Energieverbrauchs im eigenen Zuständigkeitsbereich aktiv und zeitnah anzugehen. Die Klaranlagen sind in der Regel die größten  kommunalen Stromverbrauchern und damit gleichzeitig größten Einzelproduzenten an klimawirksamem CO2.

Ich appelliere deshalb an die gesellschaftliche Vorbildrolle der Kommunen mit energiesparenden  Maßnahmen ein aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten", so Backhaus.

Am 25. November findet zu dieser Thematik auch eine gemeinsame Fachtagung  des Landwirtschafts- und Umweltministeriums und der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. Nord-Ost im Schweriner Schloß statt.

Der Leitfaden ist auf den Internetseiten des Landwirtschafts- und Umweltministeriums unter der Rubrik Publikationen veröffentlicht.

Hintergrund

In einer ersten zusammenfassenden Darstellung auf Landesebene wurde 1998 der Generalplan "Abwasserbeseitigung Mecklenburg-Vorpommern" veröffentlicht. Darin ist die Situation mit Stand 1997 dokumentiert. Seit 1991 waren 250 zentrale Kläranlagen entstanden mit Reinigungsstufen und Reinigungsleistungen, die den Anforderungen des Gewässerschutzes und den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprachen. Der Anschlussgrad der Einwohner war von anfangs 64 % auf 78 % angestiegen. Unterstützt wurde diese wichtige kommunale Aufgabe zur Verbesserung des Gewässerschutzes und der Infrastruktur durch den Einsatz von Fördermitteln in Höhe von rd. 480 Mio. €, die zunächst bis 1995 zum überwiegenden Teil für den Ausbau und den Neubau von Kläranlagen eingesetzt wurden und ab 1996 zu etwa 90% in Kanalisationsmaßnahmen flossen. Insgesamt standen von 1991 bis 2008 Fördermittel in Höhe von rd. 888 Mio. € für etwa 2.100 Einzelmaßnahmen der Abwasserbeseitigung zur Verfügung. Das damit ausgelöste Investitionsvolumen im öffentlichen Bereich beträgt rd. 1,6 Mrd. €; einschließlich der Kosten der Grundstücksentwässerungsleitungen belaufen sich die Investitionen auf rd. 2,27 Mrd. €. Bis 2013 stehen noch einmal rd. 60 Mio. € zur Förderung zentraler Abwasseranlagen bereit.
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