Das BMBF hat sich für das Wissenschaftsjahr 2010 „Die Zukunft der
Energie“ auf die Fahnen geschrieben. Ein wichtiges Thema mit vielen
Facetten, wie die Präsentationen auf dem Münsterplatz und im
Universitäts-Hauptgebäude beweisen. So stellt das Fraunhofer-Institut
für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen seinen „PackAssistenten“
vor. Die Software berechnet, wie sich Behälter bestmöglich befüllen
lassen, und schlägt dabei erfahrene menschliche Verpackungsplaner um
Längen. Das spart Transport- und Lagerkosten und damit auch jede Menge
Energie. Aufwändige Packversuche mit Musterstücken sind zudem nicht
mehr notwendig, da das Programm mit Computerentwürfen der Bauteile
arbeitet.
Forscher der Universität Bonn erklären dagegen die
Unterschiede zwischen einer Energiesparlampe und einer konventionellen
Glühbirne. Sie zeigen und messen Spektren aktueller Energiesparlampen
und demonstrieren die Unterschiede, die sich in der Lichtfarbe ergeben.
Außerdem erheben sie die Lichtleistung pro elektrischer Leistung. Die
Besucher können übrigens auch eigene Lampen mitbringen und vermessen
lassen.
Während Glühbirnen als Auslaufmodelle fast schon
Vergangenheit sind, wagt das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und
Energie einen Blick in die Zukunft: In einem Vortrag in Hörsaal I des
Uni-Hauptgebäudes versucht das Institut die Frage zu beantworten, ob
künftig eine hundertprozentig regenerative Energieversorgung möglich
ist. Der Vortrag zeigt, vor welchen technischen, wirtschaftlichen und
politischen Herausforderungen der Umbau unseres Energiesystems steht.
Rennen fahren im WissenschaftszeltFür
Rennfeeling im Wissenschaftszelt sorgt das Motorsportteam der
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Das Team konstruiert momentan einen
Rennwagen für den internationalen „Formula Student“-Wettbewerb, der vom
4. bis 8. August 2010 am Hockenheimring ausgetragen wird. Dabei
präsentieren Studierende einer Jury ihre selbst gebauten Rennwagen und
müssen unter anderem mit einem energieeffizienten und innovativen
Konzept überzeugen. Gänzlich ohne Sprit kommt der gezeigte Prototyp
aus: Jeder Besucher kann sich in den Wagen setzen und ein virtuelles
Rennen fahren. Auf Monitoren sieht der Fahrer seine Umgebung, gesteuert
wird ganz realistisch über Lenkrad und Pedalerie.
Ohne Energie
läuft auch in unserem Körper nichts. Ein großer Teil fließt bei
Menschen und Tieren in die Signalverarbeitung der Nervenzellen – ein
Schwerpunktthema des Forschungszentrums caesar. Aber auch Spermien
investieren viel Energie, um zur Eizelle zu gelangen und sie zu
befruchten. caesar zeigt im Wissenschaftszelt, wie sie das tun. So
können die Besucher in einem Experiment die Wirkung von Lockstoffen auf
Spermien beobachten.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Performance
der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft: Ihre Künstlergruppe
„beispielhaft“ verbaut während der Nacht im Brunnenhof des
Uni-Hauptgebäudes einen Kilometer Dachlatten zu einer energiegeladenen
Skulptur. Die Besucher können ihnen dabei über die Schulter schauen.
Ebenso ein Highlight dürfte im doppelten Sinne das Projekt des
Lichtkünstlers Stefan Knor sein. Die Besucher können sich im Arkadenhof
der Universität von seiner Licht- und Musikinstallation verzaubern
lassen.
Dazu kommen Aktionen für Kinder und Jugendliche sowie
ein spezielles Schülerprogramm, die aus den beiden Tagen wieder eine
Veranstaltung für die ganze Familie machen. Die Veranstaltung wird
gemeinsam organisiert und finanziert von der Stadt Bonn, dem
Rhein-Sieg-Kreis, dem Kreis Ahrweiler, der Universität Bonn, dem
Deutschen Museum Bonn und dem Wissenschaftszentrum Bonn.
Orte / Zeiten:
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Wissenschaftszelt auf dem Münsterplatz: Donnerstag, 24. Juni, 9.00 bis 20.00 Uhr und Freitag, 25. Juni, 9.00 bis 1.00 Uhr nachts
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Hauptgebäude der Universität: Freitag, 25. Juni, 19.00 bis 1.00 Uhr nachts
Das vollständige Programm mit vielen weiteren Informationen gibt es im Internet unter www.bonner-wissenschaftsnacht.de
Bilder von der Wissenschaftsnacht 2008 in Druckqualität gibt es hier:
http://www.fotos.uni-bonn.de/wissenschaftsnacht_2008/index_html.html