Stuttgart (agrar-PR) -
Aber: Atomstrom verliert im Energiemix an Gewicht – Anteil bei 49 Prozent In Baden-Württemberg wurden nach Angaben des
Statistischen Landesamts im Jahr 2008 rund 33,4 Milliarden
Kilowattstunden Strom aus Kernenergie erzeugt. Dies waren knapp 6
Prozent weniger als im Vorjahr. Dennoch ist die Kernenergie im
Südwesten nach wie vor der wichtigste Energieträger für die
Stromproduktion. Ihr Anteil an der Bruttostromerzeugung betrug 2007
rund 49 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland lag dieser Anteil mit
ca. 22 Prozent deutlich niedriger.
Erstmals wurde in Baden-Württemberg im Jahr 1966 Strom aus
Kernenergie erzeugt. Der Anfang war mit 57 installierten Megawatt im
Mehrzweckforschungsreaktor im Kernforschungszentrum Karlsruhe noch
bescheiden. 1968 ging das Kernkraftwerk Obrigheim ans Netz. In den 70er
und 80er Jahren führten weitere Kraftwerkszugänge zu sprunghaften
Zunahmen des Atomstroms. Bereits 1982 wurde mehr Strom aus Kernenergie
gewonnen als aus Steinkohle. Nach Inbetriebnahme des Blocks II des
Kernkraftwerks Philippsburg (1984) entfiel in den Folgejahren mehr als
die Hälfte der Stromerzeugung in Baden-Württemberg auf die
Atomkraftwerke. 1994 war der Anteil des Atomstroms an der
Bruttostromerzeugung mit 61 Prozent am höchsten.
Seitdem geht der Anteil der Stromerzeugung aus Kernenergie
tendenziell zurück. Allein in den letzten 5 Jahren sank er um 6
Prozentpunkte: Von 55 Prozent im Jahr 2002 auf 49 Prozent im Jahr 2007.
Geringer als 2007 war der Anteil an der Bruttostromerzeugung zuletzt im
Jahr 1988 mit 46 Prozent. Während die erzeugte Strommenge in
Baden-Württemberg in den letzten 5 Jahren um 4 Prozent angestiegen ist,
ging der Strom aus Kernenergie in dieser Zeit um 9 Prozent zurück.