05.04.2013 | 16:30:00 | ID: 14835 | Ressort: Energie | Wissenschaft & Forschung

Thüringen koordiniert Forschungsprojekt zu Energiepflanzen

Erfurt (agrar-PR) -

Die Qualität der Thüringer Forschung zu Energiepflanzen findet bundesweit Anerkennung. Gerade hat die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe 7,2 Millionen Euro für die dritte Phase des Projekts „Standortangepasste Anbausysteme für Energiepflanzen“ (EVA) unter der Koordination der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) bewilligt. Die EVA-Wissenschaftler suchen hierbei Alternativen zum Mais, die umwelt- und klimafreundlich, aber auch rentabel angebaut werden können.

„Thüringen nimmt eine Spitzenposition bei der Energiepflanzen-Forschung ein. Der Anbau alternativer Energiepflanzen wirkt der Vermaisung von Landschaften entgegen“, sagte Thüringens Agrarminister Jürgen Reinholz.

Im EVA-Projekt testen die Forscher verschiedene Pflanzenarten – Hirsen, Getreide, Ackergräser, Blühpflanzen und viele mehr – in acht unterschiedlichen Fruchtfolgen auf ihre ökologische und ökonomische Eignung. Ein neuer Schwerpunkt in der dritten Projektphase bis 2015 ist die Einbeziehung sowohl von biodiversitäts- und gewässerschutzoptimierten als auch von klimagasoptimierten Fruchtfolgen.

Besonderes Augenmerk wird auf eine standortspezifische, effiziente und umweltgerechte Produktion gelegt. Weitere Schwerpunkte bilden die effiziente Düngung mit Gärresten, Untersuchungen zum Pflanzenschutz und der Bodenbearbeitung sowie die Ermittlung von Biogasausbeuten bei verschiedenen Erntezeitpunkten und Silierverfahren.

An diesem bundesweiten, von der TLL koordinierten Projekt sind rund 40 Wissenschaftler und Mitarbeiter aus Landesanstalten, Landwirtschafts­kammern, Universitäten und Instituten der Leibniz-Gesellschaft beteiligt. In Thüringen erfolgen die Untersuchungen in Parzellenversuchen am Standort Dornburg. Durch weitere vom Bund und Land geförderte Projekte, beispielsweise zum Anbau von Hirsen, der Durchwachsenen Silphie, zu schnellwachsenden Baumarten und Agroforstsystemen in Dornburg sowie in weiteren Thüringer Versuchsstationen können verschiedene Energie­pflanzen miteinander verglichen werden.


Hintergrund

Die FNR hatte bereits 2005 das bundesweite Projekt „Entwicklung und Vergleich von optimierten Anbausystemen für die landwirtschaftliche Produktion von Energiepflanzen unter den verschiedenen Standortbedin­gungen Deutschlands“ - kurz „EVA“ genannt – initiiert, das in der nunmehr dritten Projektphase weitergehende Fragestellungen bearbeiten soll.

Die Energieerzeugung aus Biomasse ist neben Wind- und Solarenergie eine der tragenden Säulen der Energiewende. Vor allem die thermische Nutzung von Holz, der Anbau von Raps für die Kraftstoffproduktion und die Erzeugung von Biogas aus tierischen Nebenprodukten wie Gülle und Stallmist sind die wesentlichen Anwendungsfelder. Das größte noch ungenutzte Potenzial ist bei der Vergärung von Energiepflanzen für die Erzeugung von Biogas und Biomethan vorhanden.

Vom derzeitigen Anteil von 18,4 Prozent erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch in Thüringen kommen über 80 Prozent aus Bioenergie. Sie wird auch mittelfristig in Thüringen den wesentlichen Beitrag für die Strom-, Kraftstoff- und Wärmeproduktion aus den erneuerbaren Energien liefern.

Weiterführende Informationen:
http://www.eva-verbund.de
http://www.tll.de/ainfo/pdf/evav0711.pdf
http://www.nachwachsenderohstoffe.de/projekte-foerderung (TMLFUN)

Pressekontakt
Herr Andreas Maruschke
E-Mail: pressestelle@tmuen.thueringen.de
Pressemeldung Download: 
Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Beethovenstr. 3
99096 Erfurt
Deutschland
Telefon:  +49  0361  37-900
Fax:  +49  0361  37-99950
E-Mail:  pressestelle@tmuen.thueringen.de
Web:  http://www.thueringen.de/th8/tmuen/
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.