Hannover (agrar-PR) - Fisch gehört für viele Bundesbürger zur Fastenzeit auf den Tisch.
Doch auch zu den österlichen Feiertagen empfehlen die niedersächsischen
Teichwirte ihre vielseitigen Speisefische als Delikatesse, berichtet
der Landvolk-Pressedienst. Insbesondere die Forelle hat zu Ostern
Hauptsaison. Dementsprechend bereiten sich die rund 85
niedersächsischen Forellenbetriebe, die ihre Teiche im Haupt- und
Nebenerwerb bewirtschaften, gerade intensiv auf das Ostergeschäft vor.
Am Gründonnerstag und Karfreitag kommt in Niedersachsen traditionell
frische Forelle oder Saibling, ein naher Verwandter, auf den Tisch,
erklärt Steffen Göckemeier, Fischereiberater der Landwirtschaftskammer
Niedersachsen. Zu einem gemütlichen Osterfrühstück oder einem
festlichen Brunch gehören vielerorts geräucherte Forellenspezialitäten
dazu. Und das völlig zu Recht: Ob frisch oder geräuchert, ob
traditionell gebraten als „Müllerin“ oder im Essigsud gekocht und
„blau“ – Forellen versprechen einen wahren Festtagsgenuss von
ungeahnter Vielseitigkeit, denn das feste weiße Fleisch mit dem feinen
Eigengeschmack lässt viele Zubereitungsvarianten zu. Zudem punktet der
Süßwasserfisch mit vielen Mineralien und hochwertigem Eiweiß, aber nur
wenig Fett. Daher hat der Fisch für die meisten Niedersachsen mit
reinem Fasten und Verzicht im engeren Sinne auch nichts mehr zu tun,
sondern gilt zumeist als Delikatesse und purer Genuss.
In diesem Jahr könnte nach den Beobachtungen der
Landwirtschaftskammer der Besatzfischmarkt allerdings knapp werden. So
hat auch den Fischen der lange Winter zu schaffen gemacht, erklärt
Göckemeier. Diese kommen zwar mit einer Eisbedeckung ihrer Teiche und
Hälter generell gut klar, doch in diesem Jahr hat eine Schneeauflage
die Gewässer lange Zeit verdunkelt, so das der Sauerstoffgehalt in
diesen stark gesunken ist und einige Fische erstickten. An den noch
zugänglichen Gewässern hat sich gleichzeitig der gefräßige Kormoran,
vor allem an Schleien und Karpfen, bedient. Die derzeit angebotenen
Forellen haben durch die lang anhaltende Kälte zwar nicht ganz so
„zugelegt“ wie üblich, glänzen aber mit einer Top- Qualität, sagt
Hermann Benecke, Vorsitzender der Sparte Forellenteichwirtschaft im
Landesfischereiverband. Für etwa neun bis zehn Euro je Kilogramm wird
frische Forelle küchenfertig, also ausgenommen, aber mit Kopf, derzeit
direkt in den Teichwirtschaften angeboten. Für Filets oder geräucherte
Ware müssen Fischliebhaber etwas tiefer in die Taschen greifen. Sie
sollten für frische Filets etwa 16 Euro je kg, für ganze geräucherte
Forellen rund 17 Euro je kg und für geräucherte Filets rund 22 Euro je
kg kalkulieren. Der Landesfischereiverband rät Verbrauchern, die zu
Karfreitag oder an den Ostertagen frische oder geräucherte
Fischspezialitäten niedersächsischer Herkunft genießen wollen, sich an
regionale oder örtliche Teichwirtschaften zu wenden und gegebenenfalls
vorzubestellen. (LPD 11/2010)