Brandenburg (agrar-PR) -
Anfang 2012 wurden in Deutschland zum ersten Mal alle Produzenten von Aquakul-turen, basierend auf der EU-Verordnung 762/2008 über die Vorlage von Aquakul-turstatistiken, nach der Struktur ihrer Betriebe und der erzeugten Menge an Fischen, Krebs- und Weichtieren sowie Algen befragt. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, gab es in Brandenburg 48 Aquakulturbetriebe. 2011 wurden in diesen Betrieben 1 122 Tonnen Speisefisch erzeugt. Gut 59 Prozent davon entfielen auf den Karpfen (663 Tonnen). Größere Karpfenmengen wurden nur in Bayern und Sachsen mit jeweils rund 1 800 Tonnen erzeugt. An zweiter Stelle folgt in Brandenburg die Regenbogenforelle mit 299 Tonnen (27 Prozent).
Weitere bedeutsame Fischarten für die hiesige Aquakultur waren Lachsforelle und Bachsaibling mit 55 bzw. 28 Tonnen Jahresproduktion. Mengenmäßig von geringerer Bedeutung sind zum Beispiel Zander, Hecht, Schlei sowie Europäischer Aal.
In die Erhebung wurden die verschiedenen Haltungsverfahren wie Teiche, Becken und Fließkanäle, Kreislaufanlagen und Netzgehege einbezogen, nicht jedoch die Fluss- und Seenfischerei. Die Brandenburger Aquakulturbetriebe gaben an, dass 683 Tonnen Speisefisch in Teichen und weitere 402 Tonnen in Becken und Fließkanälen/Forellenteichen erzeugt wurden.
Verkauft wurden die Fische zu 44 Prozent an den Großhandel. Diesen Absatzweg nutzten 18 Brandenburger Betriebe. Rund 28 Prozent der Fische wurden durch 38 Betriebe direkt vermarktet. Weitere 17 Prozent fanden ihren Absatz im Einzelhandel (21 Betriebe). Gut 7 Prozent Speisefisch wurden in 27 Betrieben selbst weiterverarbeitet bzw. dienten dem Eigenbedarf.
Allein 30 Prozent der Brandenburger Speisefischerzeugung erfolgte im Landkreis Spree-Neiße. Insgesamt gab es in Deutschland 2011 ca. 4 700 Aquakulturbetriebe, die 18 300 Tonnen Fische erzeugten. Brandenburg gehört zu den sechs Bundesländern, die mehr als 1 000 Tonnen Fisch produzierten.
