Frankfurt (agrar-PR) -
DLG-Testzentrum Lebensmittel bewertet die Qualität von 67 Wässern Die Deutschen trinken rund 131 Liter Mineralwasser pro
Jahr. Mineralwasser ist damit weiterhin das beliebteste Getränk der
Deutschen. Das Angebot im Markt hat sich in den letzten Jahren rasant
weiterentwickelt. Neben den klassischen regionalen Brunnenmarken hat
auch der Handel dazu beigetragen, dass die Auswahl zwischen den
verschiedenen Mineralwässern schwer fällt. Das Testzentrum Lebensmittel
der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat jetzt 67 Wässer
getestet. Alle Testergebnisse sind im Internet unter
www.DLG.org/wassertest veröffentlicht.
Allein
in Deutschland gibt es über 220 Mineralbrunnen, die über 500
Mineralwassermarken anbieten. Sie unterscheiden sich je nach Region
durch ihre unterschiedliche Zusammensetzung von Mineralstoffen und
Spurenelementen. Auch der unterschiedliche Gehalt an Kohlensäure
charakterisiert das Profil eines Mineralwassers. Aktuell im Trend
liegen Mineralwässer mit wenig oder völlig ohne Kohlensäure. Der Anteil
von Mineralwasser ohne Kohlensäure liegt hier bei rund 10 Prozent. Am
beliebtesten ist aber nach wie vor der klassische Sprudel, der über
einen Marktanteil von 44 Prozent verfügt*.
„Mineralstoffe
in gelöster und gut bioverfügbarer Form bei gleichzeitiger
Kalorienfreiheit qualifizieren Mineral- und Tafelwässer als natürliche
und gesunde Getränke, die hervorragend dem gestiegenen
Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher entsprechen“, erklärt Alfons
Ahrens, DLG-Prüfbevollmächtigter für Mineral-, Quell- und Tafelwasser
und Leiter des VLB-Forschungsinstituts für Wasser- und
Abwassertechnologie, das wachsende Interesse an den verschiedenen
Wässern. „Insbesondere die ursprüngliche Reinheit der natürlichen
Mineralwässer ist ein hohes Gut, dessen Stellenwert angesichts
zunehmender Anforderungen an nährwert- und gesundheitsbezogene Aussagen
bei der Deklaration von Getränken immer bedeutsamer wird“, so Ahrens.
DLG-Test: Prüfmethode und Ergebnisse
Die
Angebotsvielfalt auf dem deutschen Wassermarkt spiegelt sich im
DLG-Test wider. So nahmen die Wasserexperten neben den traditionellen
Wasservarianten auch aromatisierte Wässer unter die Qualitätslupe. Alle
Produkte wurden nach einem produktspezifischen Qualitätsstandard
bewertet, der wasseranalytische, mikrobiologische, sensorische sowie
weitere verbraucherrelevante Testkriterien, wie die
Deklarationsgenauigkeit, berücksichtigt.
Die Besonderheit des
DLG-Wassertests besteht in der Bewertung von zwei Proben
unterschiedlichen Alters, wobei die erste Probe älter als drei Monate
sein muss. Die Untersuchung beider Proben lässt Rückschlüsse auf die
Qualitätsstabilität der Produkte über längere Zeiträume zu (z.B. CO2-Stabilität).
In den umfangreichen Laboruntersuchungen wird festgestellt, ob die
Wässer die hohen Anforderungen erfüllen können. Auf die Laborphase
folgt die Überprüfung der Produktdeklarationen. Für die abschließende
Sensorik-Prüfung hat die DLG einen Katalog produktspezifischer
Merkmalseigenschaften ausgearbeitet, mit dessen Hilfe Teilqualitäten
wie Aussehen, Geruch oder Geschmack überprüft werden. Eigens geschulte
Experten unterziehen jedes Wasser einer produktspezifischen
sensorischen Analyse. Aus dem sensorischen Wert und den analytischen
Ergebnissen wird dann das Gesamturteil ermittelt, das für die
DLG-Prämierung ausschlaggebend ist. Von den 67 getesteten Produkten
erhielten 36 eine goldene, 15 eine silberne und 4 Wässer eine bronzene
DLG-Prämierung.
Auf was der Verbraucher achten sollte
Für
den Geschmack des Mineralwassers sind die Zusammensetzung der
Mineralstoffe sowie der Kohlensäuregehalt verantwortlich. Weniger
mineralstoffreiche Wässer schmecken neu-
traler als stark
mineralisierte. Stark kohlensäurehaltige Mineralwässer passen zu
kräftigen Gerichten. Zarte Geschmacksnuancen kommen dagegen am besten
im Zusammenspiel mit kohlensäurearmen oder –freien Mineralwässern zur
Geltung. Auch der Anlass sollte bei der Wahl des Wassers eine Rolle
spielen: Sportler haben zum Beispiel einen höheren Bedarf an Natrium,
Chlorid, Calcium und Magnesium. Sie liegen im Mineralwasser in gelöster
Form vor, und der Körper kann sie daher schnell verwerten. Auch
Menschen, die keine Milchprodukte mögen, können ihren Calcium-Bedarf
durch calciumreiche Wässer decken.
Das Etikett
auf der Wasserflasche ist die Visitenkarte des Mineralwassers. Hier
sollte der Verbraucher alle relevanten Informationen für die Wahl
seines Produktes finden. Die DLG kontrolliert in ihren Qualitätstests
deshalb auch die Deklaration auf den Produkten. Zu den notwendigen
Angaben auf dem Etikett zählen unter anderem der Name der Quelle, der
Ort der Quellnutzung, die Kohlensäuredeklaration und das
Behandlungsverfahren, alle relevanten Analysewerte aller
charakteristischen Bestandteile sowie das Mindesthaltbarkeitsdatum.
DLG-Testzentrum Lebensmittel
Dank
seiner Fach- und Methodenkompetenz ist das DLG-Testzentrum führend in
der Qualitätsbewertung von Lebensmitteln. Ein neutrales
Experten-Netzwerk sowie Prüfmethoden auf Basis aktueller
wissenschaftlich abgesicherter und produktspezifischer
Qualitätsstandards garantieren Neutralität und Qualitätstransparenz.