Kaufland und Norma führen den Unternehmensvergleich wie in den vergangenen Jahren an, gefolgt von Lidl, Aldi Süd und REWE. Deutliche Verbesserungen im Vergleich zu 2008 hat Greenpeace bei Netto, Bünting, Edeka und Kaiser's Tengelmann festgestellt. Lediglich Aldi Nord erhält eine
rote Bewertung.
Es freut mich, dass sich die Unternehmen ihrer Verantwortung für die Überfischung der Meere endlich stellen, sagt Iris Menn, Meeresexpertin von Greenpeace. Als
wir mit dieser Arbeit vor drei Jahren angefangen haben, hat sich nur
ein einziges Unternehmen mit den Folgen seiner Einkaufspraxis
beschäftigt. Jetzt müssen die Handelsketten ihre Richtlinien auch
konsequent umsetzen und stetig weiter verbessern, denn dies ist erst
die Grundlage. Im Regal sind noch zu viele Fischprodukte, die dort
nicht mehr hingehören.
Auch für den Kunden ist inzwischen besser erkennbar, wie ein
Supermarkt sein Fischangebot einkauft. Zehn der elf Unternehmen
erläutern im Internet, mit Informationsblättern an der Fischtheke,
Beschilderungen oder in Werbebroschüren, wie sie auf die Überfischung
der Meere reagieren. Die Ergebnisse der Greenpeace-Untersuchung der Supermärkte sind auf der
Greenpeace-Internetseite abrufbar. Vergangene Woche hat Greenpeace einen
Fischratgeber veröffentlicht, mit dem Verbraucher an der Fischtheke bedrohte und akzeptable Fische unterscheiden können.
Für den Verbraucher ist das eine gute Entwicklung, er wird in
Zukunft viel einfacher ein umweltfreundliches Angebot und eine bessere
Kennzeichnung der Produkte finden, erklärt Menn. Doch die Überfischung der Meere ist noch längst nicht gelöst und fordert ein 100-prozentiges Engagement der Handelsketten. Gefordert ist auch die EU, deren Fischereiminister am 14./15. Dezember in Brüssel die Fangquoten für Kabeljau und Co vergeben werden. Die Fischereiminister in Brüssel müssen dringend die Empfehlungen der Wissenschaft für die Fangquoten umsetzen, fordert Menn.
Greenpeace veröffentlichte erstmals im Dezember 2007 ein Ranking. Für die Untersuchungen ist Greenpeace
mit den Unternehmen im Gespräch. Zudem werden öffentliche Quellen
genutzt und das Fischsortiment samt Kennzeichnung in den Filialen
stichprobenartig erfasst.