12.08.2010 | 00:00:00 | ID: 6474 | Ressort: Ernährung | Lebensmittelhandel

Lebensmittel in Österreich sind sicher

Wien (agrar-PR) - Kaum gesundheitsschädliche Produkte / Schutz vor Täuschung ist wesentliche Aufgabe der amtlichen Lebensmittelkontrolle

Lebensmittel in Österreich sind heutzutage so sicher wie nie zuvor: Von über 30.000 Proben, die 2009 im Zuge der amtlichen Kontrolle untersucht wurden, mussten lediglich 0,7 Prozent als gesundheitsschädlich beurteilt werden. Für diese hohe Lebensmittelsicherheit sorgen hohe Qualitätsstandards und ein dicht geknüpftes Netz von Kontrollen, das bei den Erzeugern beginnt und bei EU-weiten Überwachungsprogrammen endet.

In Österreich erstellt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in Zusammenarbeit mit der AGES und der Lebensmittelaufsicht der Länder jedes Jahr einen Proben- und Revisionsplan, welche Lebensmittel und wie viele davon kontrolliert werden müssen. Zusätzlich werden auch so genannte Schwerpunktkontrollen geplant, d. h. bestimmte Warengruppen werden gezielt untersucht. Darüber hinaus gibt es noch Probenpläne im Zuge von Überwachungs-Programmen, die von der Europäischen Union vorgegeben werden. Eine klare Effizienzsteigerung der Kontrolltätigkeit brachte die Etablierung von sogenannten risikobasierten integrierten Kontrollplänen: Der Schwerpunkt der Kontrollen wurde von der Endproduktkontrolle dahin verlagert, wo Risken tatsächlich auftreten. Dadurch ging die Zahl der Lebensmittelkontrollen bei den Endprodukten zwar zurück, dieser Rückgang wurde aber durch die vermehrte Zahl von Kontrollen im gesamten Produktionsprozess wettgemacht. Die Logik dahinter: Je früher im Produktionsprozess Mängel erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, desto unwahrscheinlicher ist es, dass Mängel  im Endprodukt vorkommen.

Schutz vor Täuschung

Lebensmittel sind insgesamt sicherer geworden. Neue Technologien und Entwicklungen auf dem Lebensmittelsektor führen aber zu einer gewissen Verunsicherung bei den Konsumentinnen und Konsumenten. Schlagworte wie „Schummelschinken“, „Analogkäse“, „Klebefleisch“ oder „Sauerstofffleisch“ wecken diffuse Ängste vor unbekannten Gefahren. Diese Gefahren existieren zwar nicht – Schummelschinken und Analogkäse sind nicht gesundheitsschädlich –, allerdings erfüllen derartige Erzeugnisse häufig auch nicht die Erwartungen der Verbraucher/-innen. „Täuschungsschutz“ ist daher ebenfalls eine wesentliche Aufgabe der Lebensmittelkontrolle.

Gerade auf derartige Fälle neuer Lebensmitteltechnologien ist die AGES spezialisiert: Mittels DNA-Analysen und histologischen Untersuchungen werden z. B. für die Fleischwarenerzeugung unerlaubte oder minderwertige Gewebe nachgewiesen. So werden so genannte „Schummelprodukte“, wie z. B. Schinken mit zu  hohem Wassergehalt oder „Käse“, der keine Milch enthält, schnell entdeckt.

Mit umgehend vom BMG angeordneten Schwerpunktaktionen wird auf neue Produkte rasch reagiert: So erbrachte die Schwerpunktaktion „Klebefleisch“ keine Hinweise auf das Vorhandensein von Produkten aus „geklebten“ Fleischteilen, die mittels Enzymen zu einem Fleischteil zusammengefügt werden. Anders sah die Situation bei „Analogkäse“ aus, also Produkten ohne echte Milch bzw. nicht nur aus Milch: Hier wurden die Experten/-innen fündig: 58 Proben wurden untersucht, drei Produkte waren falsch gekennzeichnet, eines davon irreführend gekennzeichnet.

Ausbruchsabklärung

Die AGES ist laufend mit der Präventionsarbeit zur Verhinderung von lebensmittelbedingten Infektionskrankheiten betraut. Durch molekulargenetische Feintypisierung und die Erhebung epidemiologischer Daten können Ausbrüche erkannt werden. Damit wird die Grundlage für gezielte Präventionsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsbehörden geschaffen. Dies Infektionsepidemiologen/-innen der AGES befragen die Patienten/-innen, vergleichen Labordaten uvm. In den Referenzzentralen werden die Isolate (Bakterienstämme z. B. aus Blutproben, Stuhlproben) erkrankter Personen auf die Art des Erregers hin untersucht und genauestens bestimmt (z. B. genetischer Fingerabdruck). Diese Verfahren werden auch für Lebensmittelproben angewandt. Die so gewonnenen, sehr präzisen Daten werden miteinander verglichen: Im günstigsten Fall lässt sich so sehr schnell die Quelle der krankmachenden Keime belegen.

Die Ausbruchsabklärungen im durch Quargel verursachten Listerioseausbruch sowie zweier durch Salmonellen verursachter Krankheitsausbrüche im heurigen Jahr zeigen, wie wichtig diese Abklärung ist. In allen drei Fällen wurde die Infektionsquelle (Ei bzw. Futtermittel) eliminiert und somit weiterer Schaden für die Gesundheit von Menschen verhindert.

Broschüre „Sichere Lebensmittel“

Die Konsumentinnen und Konsumenten sind heutzutage sicher so gut informiert wie nie zuvor; allerdings fällt es ihnen nicht immer leicht, sich im überreichlichen Angebot an Produkten zurechtzufinden. Die vom Bundesministerium für Gesundheit und AGES erstellte Broschüre „Sichere Lebensmittel“ leistet einen Beitrag zur transparenten Konsumenteninformation. Sie bietet eine Darstellung der Verantwortlichkeiten und des Ablaufs der amtlichen Lebensmittelkontrolle, Untersuchungsergebnisse, die Bedeutung der einzelnen Lebensmittelgruppen aus ernährungsphysiologischer Sicht und Tipps für den richtigen Umgang mit Lebensmitteln bzw. für den Kauf von Spielzeug. Man findet darin auch Kontaktadressen, an die man sich mit Produktreklamationen wenden kann.

Pressekontakt
Frau Dr. Ingrid Kiefer
Telefon: +43 (0)505 - 5525000
E-Mail: ingrid.kiefer@ages.at
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Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES)
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