Schwerin (agrar-PR) - Aufgrund derjüngstenVorfälle in Schweden, wo es zu einer Vermischung von
Amflora mit anderen nicht zugelassenen gentechnisch veränderten
Kartoffeln gekommen ist, hat Landwirtschafts- und Umweltminister Dr.
Till Backhaus heute das Inverkehrbringen der in Zepkow aufgewachsenen
und zu erntenden Kartoffeln der Sorte Amflora untersagt.
Er
bezieht sich dabei auf §26 Abs. 1 des Gentechnikgesetzes. Diese Sperre
gilt solange, bis die BASF den Verdacht, dass auch die in Zepkow
aufgewachsenen Kartoffeln der Sorte Amflora Verunreinigungen aufweisen,
zweifelsfrei wiederlegen konnte.
"Die Vorfälle in Schweden
bestätigen die Probleme, die ich in der Koexistenz beim Anbau von
gentechnisch veränderten Pflanzensehe. Mein Vertrauen in das
Qualitätssicherungssystem der BASF ist stark erschüttert. Zwar habe ich
das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei
umgehend nach Bekanntwerden des Problems noch am Freitag aufgefordert,
Proben aus Zepkow zur Untersuchung zu sichern. Die Beprobung dieses
Erntegutes ist angewiesen. Fachleute gehen aber davon aus, dass eine
Verunreinigungen in einer Größenordnung von z. B. 1:100.000 im Labor nur
schwer nachzuweisen ist ", so Minister Backhaus heute in Schwerin.
Er
werde sich nicht mit der bloßen Aussage der BASF zufrieden geben, dass
das nach Deutschland und Tschechien gelieferte Pflanzgut nicht betroffen
sei, sondern nur zwei, ausschließlich in Schweden angebaute Partien. Er
will deshalb die Qualitätsmanagemtdokumente und Verfahrensabläufe bei
der Pflanzkartoffelernte, -lagerung und –ausbringung der BASF nahtlos
prüfen lassen.
Der Minister unterstreicht jedoch auch, dass die
Kartoffeln in Zepkow von den Mitarbeitern des Landesamtes für
Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei mehrmals
kontrolliert wurden. Während der Bonitur seien keine anderen
Kartoffelsorten aufgefallen.
Bei Feststellung einer Verunreinigung
käme der Anbau einem Anbau von nicht genehmigten GVO gleich. Das
Erntegut dürfte keiner wirtschaftlichen Verwendung zugeführt werden und
wäre zu vernichten.
Morgen treffen sich in Brüssel Vertreter des
Bundesministeriums, des Bundesamtes für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit, der Überwachungsbehörden der Anbauländer und der
BASF GmbH mit der Europäischen Kommission, um die Sachlage zu
besprechen und notwendige Maßnahmen zu treffen.
"Ich erwarte von
diesem Gespräch nicht nur Empfehlungen, sondern klare Maßgaben, um
derartige Fehler zukünftig zu vermeiden. Noch besser wäre eine
Anbauverbot der Amflora durch die Bundesministerin Aigner. Keiner will
oder braucht die Amflora. Die Züchter nicht, die Verarbeiter nicht, der
Handel nicht und die Verbraucher erst recht nicht", so Backhaus.