Mainz (agrar-PR) -
Weinabsatzsteigerungen bei leichten Umsatzverlusten Die deutschen Weinexporteure wurden im ersten Halbjahr 2009 nur
vergleichsweise gering von der Weltwirtschaftskrise getroffen. Nach
Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) stieg in den ersten sechs
Monaten dieses Jahres das Gesamtvolumen der ausgeführten Weinmengen
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent auf rund eine Million
Hektoliter. Allerdings ging der Wert der weltweit ausgeführten Weine
leicht um 1,9 Prozent auf 195 Mio Euro zurück.
Wie
DWI-Geschäftsführerin Monika Reule anlässlich des DWI Forums Export in
Oppenheim weiter erläuterte, sei jedoch eine differenzierte Betrachtung
der Exportmärkte erforderlich: „Erfreulicherweise hatten wir in diesem
Jahr in unserem drittwichtigsten Exportmarkt Niederlande Umsatz- und
Absatzsteigerungen von über 30 Prozent. Sie haben gemeinsam mit anderen
Wachstumsmärkten die erwarteten Exportrückgänge insbesondere in
Überseeländern wie USA, Kanada und Japan teilweise kompensiert. In
diesen Märkten hat der starke Euro die insgesamt schwierige
Wirtschaftssituation noch verschärft.“
Innerhalb der 27 EU-Staaten war die Weinexportsituation
insgesamt in der ersten Jahreshälfte mit einem Umsatzplus von acht
Prozent und einem Mengenwachstum von 14 Prozent positiv zu sehen.
Deutliche Umsatz- und Absatzzuwächse gab es außer in den Niederlanden
(+ 31 % / + 34 %) beispielsweise auch in Irland (+ 49 % / + 56 %),
Polen (+72 % / + 77 %) oder Schweden (+ 1,5 % / + 29 %).
Exportrückgänge, die zum Teil auch wechselkursbedingt waren, mussten
unter anderem in Großbritannien (- 16 % / - 13 %) oder Norwegen (- 4 %
/ - 17 %) hingenommen werden. In allen Nicht-EU-Staaten
zusammengenommen gab es ebenfalls sowohl Wert- als auch Mengenverluste
in Höhe von 11,8 bzw. 11,3 Prozent. In Deutschlands wichtigstem
Exportmarkt USA ging der Umsatz um sechs Prozent und der Absatz um ein
Prozent zurück.
Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Weinexportmärkte.
Die deutschen Weinexporteure erzielen etwa drei Viertel aller Erlöse
in den vier Großräumen Nordamerika, Großbritannien/Irland, Benelux
sowie Skandinavien. Dementsprechend fokussiert das DWI seine Maßnahmen
auch auf diese Länder und ist darüber hinaus noch in Wachstumsmärkten
wie Polen und Schweiz aktiv.
Das DWI konnte 2009 durch zusätzliche Mittel in Höhe von 635.000 €
aus dem nationalen Finanzrahmen der EU seine Marketinganstrengungen auf
Drittmärkten noch weiter intensivieren.
Außerdem
kann für das mit insgesamt 1,5 Mio. € von der EU geförderte USA-Projekt
„Destination Riesling“ nach eineinhalb Jahren eine positive
Halbzeitbilanz gezogen werden. Mit
www.destinationriesling.com
informiert beispielsweise seit diesem Jahr eine neue Website die
Weinfreunde rund um die Vorzüge und Besonderheiten des Rieslings. Zudem
konnte mit den Fördergeldern die Imagearbeit für die wichtigste
Leitrebsorte Deutschlands in den USA verstärkt werden. So war es etwa
möglich, die Riesling-Week auf fünf US-Metropolen auszuweiten.
Insgesamt beteiligten sich 126 Gastronomen und Weinhändler an dieser
Aktion.
Nachdem die Riesling-Botschaft aus Deutschland in den meisten
Auslandsmärkten mittlerweile angekommen ist, werden im
DWI-Exportmarketing auch verstärkt weitere hierzulande bedeutende
Rebsorten in die Kommunikationsmaßnahmen aufgenommen. Sehr
erfolgreich verlief beispielsweise die weltweit erste
„Pinot
Trio“-Veranstaltung in den USA, die neben einer umfangreichen
Verkostung von Spät-, Weiß- und Grauburgundern auch einen Seminarteil
und kulinarische Aspekte umfasste.
Die alljährlich viel beachtete Riesling & Co. World-Tour führte
in diesem Jahr bereits weit über 200 Erzeuger mit über 1.000 Weinen in
16 Metropolen der wichtigsten Auslandsmärkte rund um den Globus. Einen
weiteren wichtigen Schwerpunkt in der internationalen Arbeit des DWI
stellen die zahlreichen Informationsreisen in die deutschen
Weinregionen für Multiplikatoren aus den Bereichen Medien, Gastronomie
und Handel dar.
In den nächsten Tagen werden die konkreten Maßnahmen für 2010 in den
Auslandsmärkten festgelegt,
in denen das DWI mit eigenen Büros
vertreten ist. „Ziel unserer Maßnahmen wird sein, durch die
Herausstellung der besonderen Qualitäten und Alleinstellungsmerkmale
unserer Weine eine höhere Wertschöpfung im Export zu erzielen. Wir sind
davon überzeugt, dass uns dies gelingen wird, insbesondere wenn sich
die allgemeine Weltwirtschaftslage wieder aufhellt“, so die
DWI-Geschäftsführerin.