Bonn (agrar-PR) -
Präsident des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauer lobt nordrhein-westfälisches Schulobstprogramm Das nordrhein-westfälische Schulobstprogramm ist
eine ideale Möglichkeit, um Kindern frisches Obst und Gemüse nahe zu
bringen. Das hat – wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in
Bonn mitteilt – der Präsident des Provinzialverbandes Rheinischer Obst-
und Gemüsebauer, Christoph Nagelschmitz, Anfang der Woche betont und
zur Begründung darauf hingewiesen, dass aufgrund der Berufstätigkeit der
Eltern in vielen Haushalten mit Kindern nicht mehr regelmäßig frisch
gekocht werde.
Stattdessen hielten Fertiggerichte Einzug in deutsche Küchen oder
eine warme Mahlzeit werde außer Haus eingenommen. Nagelschmitz: „Bei
diversen Beteiligungen an Ausstellungen und Verbrauchermessen mussten
wir feststellen, dass Kinder heute viele Obst- und Gemüsearten nicht
mehr kennen. Während Äpfel, Tomaten, Gurken und Paprika noch von fast
allen Kindern erkannt werden, ist die Situation bei anderen Obst- und
Gemüsearten eine ganz andere.“
Gerade Gemüsearten, die in der Regel nicht roh verzehrt werden, seien
vielen Kindern gänzlich unbekannt, hebt der Präsident hervor. Bei einer
Besichtigung eines Obstbaubetriebes durch eine Schulklasse einer
Förderschule im vergangenen Jahr hätte ein Kind sogar geäußert, dass es
zum ersten Mal in seinem Leben in einen Apfel beiße. Vor diesem
Hintergrund stelle das Schulobstprogramm eine wirkliche wichtige
Möglichkeit dar, den Kindern den Verzehr von frischem Obst und Gemüse
nahe zu bringen, betont Nagelschmitz. Deshalb habe sich der
Provinzialverband auch sehr eindringlich für eine schnellstmögliche
Umsetzung des Schulobstprogramms in NRW eingesetzt.
Nach einem Jahr Schulobstprogramm stellt sich aus der Sicht des
Präsidenten aber noch Verbesserungsbedarf dar. Zum einen verursache das
Schulobstprogramm für die Lieferanten einen immensen bürokratischen und
logistischen Aufwand. So müssten für jede Klasse entsprechende Mengen
von Obst und Gemüse genau abgewogen und verpackt werden. „Diesen Aufwand
können die allerwenigsten Erzeuger betreiben“, kritisiert Nagelschmitz.
Deshalb würden die meisten Schulen auch von Händlern beliefert. Ob
damit die gewünschte Belieferung mit regionalen Produkten immer
gesichert werden kann, sei sicherlich zweifelhaft. Zum anderen müssten
die Kinder unbedingt auch Informationen über das Obst und Gemüse
erhalten. Nach Auffassung des Provinzialverbandes muss der
gesundheitliche Wert von Obst und Gemüse, die Zubereitung, aber auch das
äußere Erscheinungsbild und der Anbau in kindgerechter Form nahe
gebracht werden.
Insgesamt hält Nagelschmitz das Schulobstprogramm als eine gute Sache, die aber durchaus noch Verbesserungspotential habe.