Stuttgart (agrar-PR) -
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL: „Schulgarten vermittelt Wissen rund um ausgewogene Ernährung“ „Der Schulgarten ist ein optimaler Lernort, der dazu einlädt, selbst
aktiv zu werden. Das wollen wir mit unserem Projekt „Komm in Form
Lernort Schulgarten“ vermitteln. Schülerinnen und Schüler lernen, wie
viel Spaß ausgewogene Ernährung und Bewegung machen. Für Lehrerinnen und
Lehrer soll der Schulgarten das Unterrichtsangebot ergänzen“, sagte die
Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen
Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL,
anlässlich der Projektvorstellung am Dienstag (19. Oktober 2010) am
Geschwister-Scholl-Gymnasium in Stuttgart-Sillenbuch.
Ein Schulgarten biete unzählige Möglichkeiten, den Schulalltag zu
bereichern. Das Reifen von Obst und Gemüse würde miterlebt, das
Verständnis für den Umgang mit der Natur geweckt und die Schülerinnen
und Schüler kämen durch das Arbeiten im Schulgarten in Bewegung. „Als
Klassenzimmer oder Labor im Grünen kann ein Schulgarten dazu beitragen,
sowohl praktische als auch soziale Fähigkeiten einzuüben. Das wollen wir
dauerhaft fördern und den Schulgarten an möglichst vielen Schulen als
Lernort fest etablieren“, so die Staatssekretärin.
Potenzial der Schulgärten ausbauen
Derzeit gebe es an rund 40 Prozent aller Schulen in Baden-Württemberg
einen Schulgarten. Dieses Potenzial noch weiter auszubauen, sei ein
Ziel des gemeinsamen „Komm in Form“-Projektes des Ministeriums für
Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz mit dem
Kultusministerium. Der Schulgarten solle noch besser in den Unterricht
eingebunden und ein enger Bezug zum Bildungsplan hergestellt werden. Das
Geschwister-Scholl-Gymnasium in Stuttgart-Sillenbuch gehöre zu den
sogenannten Leuchtturm-Schulen, die innerhalb des Projekts eine
Vorreiterrolle einnehmen. „Die Erfahrungen, die hier gesammelt werden,
sollen auch an andere Schulen weitergegeben werden“, sagte Gurr-Hirsch
Bei dem „Komm in Form“-Projekt zum Schulgarten gehe es darum, das
Wissen rund um Schulgärten zu vernetzen und weiterzutragen. In
Fortbildungsveranstaltungen, die seit vergangenem Herbst liefen, würden
die Lehrerinnen und Lehrer erfahren, wie der Schulgarten noch besser in
den Unterrichtsablauf eingebunden werden könnte. Zudem werde das
Internetportal der baden-württembergischen Schulgartenarbeitskreise
weiter als Wissensplattform und zum Austausch ausgebaut. In einem
nächsten Schritt sollten passgenaue Unterrichtsmaterialien zum Lernort
Schulgarten erarbeitet werden. So seien spannende Themen wie „Gesundheit
im Garten wachsen lassen - sekundäre Pflanzenstoffe“ oder „Duft und
Geschmack - das Chemielabor der Pflanzen“ geplant. Zielgruppen seien
besonders die Realschulen und Gymnasien, um dort die Schulgartenarbeit
zu intensivieren.
Netzwerke knüpfen
„Uns ist wichtig, dass wir beim Lernort Schulgarten viele Partner mit
ins Boot holen. Dazu gehören neben den Lehrerinnen und Lehrern auch die
Fachleute aus den Gartenbauverbänden und dem Naturschutz. Die Erfahrung
der Praktiker ist wertvoll, deshalb wollen wir sie direkt an die
Schülerinnen und Schüler weitergeben“, betonte Gurr-Hirsch. Das Beispiel
des „Stuttgarter Netzwerkes Schulgarten“, bei dem die Schulen mit
Kleingartenvereinen, Naturschutzorganisationen sowie den Obst- und
Gartenbauvereinen zusammenarbeiteten, zeige dies erfolgreich. Zudem habe
der Landesverband der Gartenfreunde Baden-Württemberg e.V. mit der
Etablierung einer eigenen Schulgartenbeauftragten ein überregionales und
deutliches Zeichen für die Bedeutung dieses Lernorts gesetzt.
Jugendwettbewerb „Mein Freund der Baum - Ich tu was“
„Über das reine Gartenerlebnis hinaus sollen die Schülerinnen und
Schüler auch für andere Naturlebensräume sensibilisiert werden. Dazu
gehören unter anderem die wertvollen Streuobstwiesen als Hort der
Artenvielfalt“, so die Staatssekretärin. Vergangene Woche sei dazu der
zweite Jugendwettbewerb „Mein Freund der Baum - Ich tu was“
ausgeschrieben worden, bei dem vorbildliche Jugendprojekte rund um das
Thema Streuobst gefragt seien.