10.08.2021 | 11:45:00 | ID: 30677 | Ressort: Ernährung | Markt & Trends

Schüler trinken zu wenig: Wie neue Anreize schaffen?

Leipzig (agrar-PR) - Verschiedene Studien belegen es - Schüler trinken während ihrer Lernzeit zu wenig. Schon leichter Flüssigkeitsmangel kann zu Lustlosigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche führen. Ihr volles Leistungspotenzial können Kinder damit nicht ausschöpfen. Doch gerade zu Schuljahresbeginn können Eltern Anreize dafür schaffen, dass ihre Kinder mehr Flüssigkeit zu sich nehmen. Denn auch das haben Forscher herausgefunden - ist Wasser einfach zugänglich, dann wird auch mehr davon konsumiert.
Das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) empfiehlt eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von 850 ml für Kinder ab sieben Jahre. Diese Menge steigert sich bis zum 17. Lebensjahr auf 1.400 ml (Jungen) bzw. 1.100 ml (Mädchen). Das Robert-Koch-Institut (RKI) kommt in seiner jüngsten Ernährungsstudie EsKiMo II zu dem Ergebnis, dass 49 Prozent der 6- bis 11-jährigen Mädchen und 33 Prozent der 6- bis 11-jährigen Jungen das empfohlene Trinkziel nicht erreichen. Bei den 12- bis 17-Jährigen verfehlen 20 Prozent der Mädchen und 17 Prozent der Jungen die angestrebte Menge.

Kognitive Leistungen eingeschränkt

Ein defizitärer Wasserhaushalt wirkt sich jedoch negativ auf die kognitiven Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen aus. Das konnten die Forscher des FKE im Rahmen der CogniDROP Studie nachweisen, die die kurzfristigen Effekte morgendlichen Wasserkonsums auf die kognitiven Leistungen von Schülern untersuchte.

Die Ergebnisse:

Kinder, die morgens weniger als einen halben Liter Wasser bzw. weniger als 25 Prozent ihrer täglich benötigten Wassermenge zu sich nehmen, zeigen weniger gute Leistungen als Kinder, die die Hälfte ihres täglichen Flüssigkeitsbedarfes bzw. bis zu einem Liter Trinkwasser im Verlauf des Vormittages trinken. Viel hilft jedoch nicht viel: Wird mehr als 1,5 Liter Wasser oder 75 Prozent der täglich benötigten Flüssigkeitsmenge getrunken, wirkt sich das nicht zusätzlich positiv aus.

Flüssigkeitsdefizit schon bei Schulbeginn am Morgen

Auch interessant: Von 250 Kindern, die an der Studie beteiligt waren, begannen etwa 15 Prozent (39 Kinder) ihren Schultag, ohne zuvor etwas getrunken zu haben. Allerdings wurde dieses Defizit im Laufe des Vormittages in der Schule ausgeglichen, und die FKE-Forscher konnten eine weitgehend ausreichende Versorgung mit Wasser feststellen. Zudem registrierten sie, dass sich der leichte Zugang zu Wasser positiv auf die aufgenommene Trinkmenge auswirkt und sehen darin eine Bestätigung anderer Untersuchungen, in denen Vergleichbares beobachtet wurde.

Gute Nachrichten für Eltern

"Das sind gute Nachrichten für Eltern, die ihre Kinder zum Trinken von ausreichend Wasser animieren wollen", so Jana Arnold vom Forum Trinkwasser e.V.. "Wer neben dem Fernseher, in der Küche und am Schreibtisch überall eine Karaffe mit frischem Wasser stehen hat, trinkt in der Regel mehr als sonst üblich."

Und auch für den Schulalltag gibt es Möglichkeiten, den Nachwuchs zum Trinken zu bewegen: zum Beispiel mit einer hochwertigen Trinkflasche als schönem Geschenk zum neuen Schuljahr. Es gibt sie in allen Farben und Formen, man kann sie mit dem eigenen Namen versehen lassen, von einem besonders "angesagten Label" beziehen oder gar selbst designen - im Internet wird man dazu fündig.

Auch eine Trink-App kann ein Motivator sein und in den Schulpausen an die Getränkeaufnahme erinnern - vorausgesetzt natürlich, in der Schule ist die Handynutzung nicht untersagt.

Und schließlich lohnt es sich, während der ersten Elternabende das Thema Trinkwasserbrunnen anzusprechen. Hat die Schule nicht bereits einen solchen fest angeschlossenen Wasserspender, sind Elterninitiativen oder Fördervereine meist die richtigen Partner, um mit dem lokalen Trinkwasserversorger oder der Gemeinde in Kontakt zu treten. Oft lassen sich auch Spenden oder Fördergelder organisieren, mit denen eine solche langfristig lohnende Anschaffung realisiert werden kann. Die Schüler haben dann immerhin viele Jahre etwas davon.

Quellen:

Robert-Koch-Institut (RKI), Berlin, FORSCHUNGSBERICHT EsKiMo II - Die Ernährungsstudie als KiGGS-Modul, 2020.

Drozdowska, A.; Falkenstein, M.; Jendrusch, G.; Platen,P.; Luecke, Th.; Kersting,M.; Jansen, K. Water Consumption during a School Day and Children's Short-Term Cognitive Performance: The CogniDROP Randomized Intervention Trial. Nutrients, 2020, 12, 1297

Pressekontakt:
Jana Arnold
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