26.05.2011 | 12:15:00 | ID: 9593 | Ressort: Ernährung | Obst & Gemüse

Fruchtzucker: Wenn Obst im Darm rebelliert

Oldenburg (agrar-PR) - Die Fruchtzucker-Unverträglichkeit erfordert eine bewusste Lebensmittelauswahl.
Wer sich ausgewogen und vollwertig ernährt, greift mehrmals täglich zu Obst und Gemüse. Doch wenn es nach einer üppigen Früchte-Mahlzeit oder dem reichlichen Trinken von Fruchtsaft zum Rumoren im Darm kommt, wenn Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall auftreten, kann eine Unverträglichkeit gegenüber Fruchtzucker vorliegen, so die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einer Pressemitteilung.

Bei der sogenannten Fructose-Malabsorption kann aufgrund einer funktionellen Darmstörung der Fruchtzucker nicht vollständig aus dem Dünndarm aufgenommen werden und gelangt so in den Dickdarm. Dort wird die Fructose dann von Darmbakterien abgebaut, und es entstehen Fettsäuren und Gase wie Kohlendioxid und Wasserstoff. Treten dadurch die genannten Symptome auf, spricht man von einer „intestinalen Fructoseintoleranz".

Wird diese durch einen Atemtest beim Hausarzt nachgewiesen, bedeutet dies nicht das Aus für eine abwechslungsreiche, vollwertige Ernährung. Eine solche Diagnose erfordert jedoch eine sehr bewusste Lebensmittelauswahl. Der Verzehr von Fruchtzucker sollte deutlich eingeschränkt und auf Sorbit als Zuckeraustauschstoff verzichtet werden. Für die tägliche Ernährung bedeutet dies, die meisten Obstsorten sowie die daraus hergestellten Produkte wie Fruchtsäfte, Marmeladen und Kompotts in der Regel nur noch in geringen Mengen zu essen. Auch Honig, Birnen- oder Apfelkraut, Wein und Sekt sind nur noch mit großer Vorsicht zu genießen.

Da Fructose und Sorbit auch als Süßungsmittel in der Lebensmittelindustrie eine bedeutende Rolle spielen, lohnt sich ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe. Sorbit ist häufig in kalorienreduzierten Lebensmitteln wie Diät-Joghurts und -Konfitüren sowie in Softdrinks, Erfrischungsgetränken, Süßigkeiten und Kaugummis zu finden. Ein individueller Speiseplan sollte laut Landwirtschaftskammer Niedersachsen in jedem Fall gemeinsam mit einer Ernährungsfachkraft erstellt werden.

Wie viele Menschen in Deutschland von einer Fructoseintoleranz betroffen sind, ist nicht bekannt. Ihre Bedeutung hat in der Vergangenheit jedoch deutlich zugenommen, da sich die Menge an Fructose in der Nahrung in den letzten Jahren durch industriell bereitgestellte Süßungsmittel deutlich erhöht hat. (lwk-ns) 
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