17.03.2011 | 12:22:00 | ID: 8637 | Ressort: Ernährung | Obst & Gemüse

Keine erhöhte Strahlenbelastung in Pilzen nachgewiesen

Schwerin (agrar-PR) - Im Rahmen eines bundesweit festgelegten Überwachungsprogramms werden auch in Mecklenburg-Vorpommern Lebensmittel hinsichtlich einer möglichen Belastung mit dem radioaktiven Isotop Caesium137 (Cs) untersucht.
Das betraf in den letzten drei Jahren 69 Lebensmittelproben (2008, 16; 2009, 29; 2010, 24). Untersucht wurden dabei fast ausschließlich Pilze aus den Ländern Litauen, Polen, Weißrussland, Russland, Serbien und Mecklenburg-Vorpommern. Die Werte schwankten zwischen unbelastet und 382 Bq je kg Lebensmittel. Der Höchstwert für diese Lebensmittel beträgt nach der Verordnung (EG) Nr. 733/2008 über die Einfuhrbedingungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Ursprung in Drittländern nach dem Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl 600 Bq je kg.

Somit lagen alle Proben in der Vergangenheit unter dem festgesetzten Höchstwert.

Lebensmittel aus den vom Reaktorunfall in Japan betroffen Regionen werden nicht in nennenswertem Umfang nach Europa importiert. Zudem sind für Lebensmittel, die in Europa auf den Markt gebracht werden, Grenzwerte hinsichtlich der radioaktiven Kontamination einzuhalten. Diese liegen für Milch und Säuglingsnahrung bei 370 Bq pro Liter und für andere Lebensmittel bei 600 Bq pro kg bzw. Liter Diese Grenzwerte gelten auch für importierte Waren.

"Wir müssen daher nicht mit einer Verschleppung von Radioaktivität über Lebensmittel von Japan nach Europa rechnen", erklärte Verbraucherschutzminister Dr. Till Backhaus. 


Hintergrund

Das radioaktive Isotop Caesium137 (Cs) ist ein Produkt der Kernspaltung. Es gelangte in größeren Mengen nach der Katastrophe von Tschernobyl vor rund 25 Jahren in die Umwelt. Die freigesetzte Menge betrug damals ca. 1 Trillion (1.000.000.000.000.000.000) Bequerel (Bq). Die Halbwertszeit beträgt ca. 30 Jahre, d.h. in 5 Jahren existieren immer noch 500 Billiarden (500.000.000.000.000.000) Bq in der Umwelt.

In Deutschland unterhält das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ein umfassendes Messnetz mit etwa 1.800 Messsonden, das kontinuierlich die äußere Strahlenbelastung misst und auch die Untersuchung von Lebensmitteln für die einzelnen Bundesländer festlegt. Dieses sog. Integrierte Mess- und Informationssystem (IMIS) hat das BfS nach den Erfahrungen des Reaktorunfalls von Tschernobyl 1986 eingerichtet. Aufgabe von IMIS ist es, die Umwelt kontinuierlich zu überwachen. So können bereits geringfügige Änderungen der Umweltradioaktivität flächendeckend schnell und zuverlässig erkannt werden.

In Mecklenburg-Vorpommern werden die Lebensmittelproben für diese Untersuchungen von den Landkreisen und kreisfreien Städten gezogen und in der Landesmessstelle Stralsund untersucht. (PD)
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