Düsseldorf (agrar-PR) - Die Staatskanzlei, das Ministerium für Umwelt und Naturschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz und das Ministerium für Schule und
Weiterbildung teilen mit:
355 Grund- und Förderschulen wurden ausgewählt, um an der ersten
Runde des nordrhein-westfälischen EU-Schulobstprogramms teilzunehmen.
Damit kommen rund 75.000 Schüler ab Mitte März in den Genuss von
täglich einer Extra-Portion kostenlosem Obst oder Gemüse.
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers beschreibt das Schulobstprogramm als
wichtigen Teil einer Gesamtstrategie zur Vermittlung von gesunder
Ernährung an Schulen: "Neun Bundesländer machen bei dem Programm nicht
mit. Wir tun es, weil die gesunde Ernährung unserer Kinder für uns hohe
Priorität hat. Unsere Teilnahme ist ein weiterer Baustein zum
Gesamtkonzept einer qualitativ hochwertigen und ins Schulleben
integrierten Schulverpflegung. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung
ist ein unentbehrlicher Bestandteil des Schullebens. Sie schafft die
Grundlage für einen gesunden Ernährungsstil", so Rüttgers.
"Wir gehen den Weg der täglichen und kostenlosen Abgabe an die
Schülerinnen und Schüler. Denn das ist nach allen bisherigen
Erkenntnissen der am meisten Erfolg versprechende Weg, gesunde
Ernährungsgewohnheiten von klein auf zu verankern", erläutert
Umweltminister Eckhard Uhlenberg, der gemeinsam mit Schulministerin
Barbara Sommer das Programm umsetzen wird.
Für Ministerin Sommer ist die pädagogische Begleitung ein wichtiger
Aspekt des Schulobstprogramms: "Unsere Erfahrung zeigt: Es ist wichtig,
dass Lehrer und Schüler das Obst und Gemüse gemeinsam putzen und in
mundgerechte Portionen zerkleinern. Dann greifen Kinder auch gerne zu.
Ebenso wichtig ist, dass das Programm in der Schule pädagogisch
verankert wird. Ich wünsche mir begleitende Unterrichtseinheiten zur
gesunden Ernährung."
Beworben um eine Teilnahme am Schulobstprogramm hatten sich
insgesamt 760 Grund- und Förderschulen. Nach einem fest definierten
EDV-gestützten Auswahlsystem wurden 355 Schulen ermittelt, die nun Obst
und Gemüse bis zum Ende des nächsten Schuljahres geliefert bekommen.
Vier Punkte dienten bei der Auswahl als wichtigste Kriterien:
Flächendeckung: mindestens 3 Schulen pro Kreis beziehungsweise kreisfreier Stadt
"Pädagogische Faktoren": pädagogische Begleitmaßnahmen, Verankerung
im Schulprogramm, schulinterner Lehrplan, Zubereitung des Obstes oder
Gemüses in der Schule
"Soziale Faktoren": besondere Bedarfslage der Schule, dokumentiert
durch die Lage innerhalb des Fördergebietes "Soziale Stadt" oder
Teilnahme am Landesprogramm "Kein Kind ohne Mahlzeit" oder "Stadtumbau
West"
Weiteres Engagement der Schulen sowie organisatorische und
strukturelle Rahmenbedingungen: Benennung eines Ansprechpartners,
Ganztagsangebote, Teilnahme am Schulmilchprogramm, Elterninformation
Alle Kinder der teilnehmenden Schulen bekommen 100 Gramm Obst oder
Gemüse pro Schultag. Die Bezahlung wird über das Umweltministerium
abgewickelt, so dass sich die Schulen auf die Verteilung des Obstes an
die Schülerinnen und Schüler und eine gemeinsame Zubereitung
konzentrieren können. Die Lieferanten bekommen als Festpreis 28 Cent
pro Portion, darin enthalten ist auch die komplette Logistik, die von
den Erzeugern und Lieferanten selber aufgebaut wird. Angestrebt ist es,
regionale Erzeugnisse anzubieten und lange Transportwege zu vermeiden;
auch Bio-Erzeugnisse sollten nach Möglichkeit Berücksichtigung finden.
Das Land erhält von der EU für das Programm 2 Millionen Euro, das Land
stockt diese Summe um den gleichen Beitrag auf.
Insgesamt waren 3790 Primarschulen (Grundschulen plus Förderschulen
mit Klassen 1 bis 4) bewerbungsberechtigt. 760 Schulen, und damit rund
20 Prozent der Primarschulen in Nordrhein-Westfalen, hatten sich um
eine Aufnahme in das Schulobstprogramm beworben. Davon kommen 187
Schulen aus dem Rheinland und 168 Schulen aus Westfalen. Einzig aus
Leverkusen als kreisfreier Stadt kam keine Bewerbung einer Schule zur
Teilnahme am Programm.
Das EU-Schulobstprogramm in Nordrhein-Westfalen wird
wissenschaftlich evaluiert. Mit der Evaluation sollen unter anderem die
Wirksamkeit des Programms hinsichtlich der Ernährungsgewohnheiten und
die Präferenzen der Schülerinnen und Schüler untersucht werden, aber
auch alle Fragen der Organisation und der Einbettung in den Unterricht.
Erste Ergebnisse werden bis Herbst 2011 vorliegen.
Alle weiteren Informationen zum Start des nordrhein-westfälischen
EU-Schulobstprogramms wie zum Beispiel die Listen der ausgewählten
Schulen und Hintergrundinformationen zum Auswahlverfahren sind zu
finden unter
www.schulobst.nrw.de.
Rede von Ministerpräsident Dr. Jürgen
Rüttgers anlässlich der Pressekonferenz zum Start des
EU-Schulobstprogramms am 24. Februar 2010 in Düsseldorf (
PDF 24 KB)
Rede von Umweltminister Eckhard Uhlenberg zur Pressekonferenz (
PDF 30 KB)
Rede von Schulministerin Barbara Sommer zur Pressekonferenz (
PDF 31 KB)
Das EU-Schulobstprogramm auf einen Blick (
PDF 20 KB)
Ausgewählte Schulen, nach Kreisen und kreisfreien Städten (
PDF 121 KB)