Wien (agrar-PR) -
Keine Probleme hinsichtlich Bakterien und Viren / Bis zu neun Zuckerwürfel im Häferl Kopfschmerzen nach dem Besuche eines Punschstandes
kann man nicht ausschließen – das hängt von der Menge Punsch ab, die
man zu sich genommen hat. Mit Durchfallerkrankungen auf Grund von
Keimen hingegen braucht man nicht zu rechnen. Das zeigen aktuelle
Untersuchungen von Punsch, der auf verschiedenen Adventmärkten
ausgeschenkt wird: Die mikrobiologischen Untersuchungen auf bakterielle
Krankheitserreger wie Staphylokokken, Escherichia coli,
Enterobacteriaceae und den viralen Erreger Norovirus brachten ein
negatives Ergebnis, d. h. die Punschhäferl sind gut gereinigt und
entsprechen den hygienischen Erfordernissen.
Hygiene
Die genannten Keime trägt jeder Mensch in sich:
Staphylokokken finden sich auf der Haut und im Rachenraum; Escherichia
coli, Enterobacteriaceae und Noroviren sind Darmbewohner. Daher eignen
sie sich als so genannte „Hygieneindikatoren“: Werden die Häferl nicht
entsprechend gereinigt, können die Keime am Häferlrand überleben und so
von Person zu Person weitergegeben werden. Bei den aktuellen
Untersuchungen wurden allerdings keine dieser Keime nachgewiesen, aus
hygienischer Sicht waren alle Proben einwandfrei.
Viel Zucker, moderater Alkoholgehalt
Natürlich wurde nicht nur der Hygienezustand geprüft, auch Alkohol- und Zuckergehalt wurden getestet.
Der Alkoholgehalt der getesteten Punsche lag
zwischen vier und sieben Volumsprozent. Zum Vergleich: ein Premiumbier
liegt bei ca. fünf Volumsprozent. Allerdings lässt sich der Alkohol oft
nicht mehr herausschmecken, da die Punsche stark gesüßt sind. Der
Zuckeranteil lag bei bis zu zehn Prozent, das entspricht bis zu neun
Zuckerwürfeln pro Häferl.
Der klassische Punsch (ein Begriff aus dem
Indischen; er bedeutet „fünf“) besteht aus den fünf Zutaten Wasser,
Zucker, Zitrone, Tee und Arrak (ein Palmweindestillat mit 50 bis 60
Volumsprozent Alkohol). In der ersten Auflage des Österreichischen
Lebensmittelbuchs (Codex Alimentarius Austriacus) aus dem Jahr 1911
wurde Punsch als „Mischung von Rum, Arrak, Zitronensaft, Zucker und
aromatischen Stoffen“ bezeichnet. Heutzutage gibt es viele Variationen
dieses Getränks. Denn eine gesetzliche Regelung, welche Zutaten für den
Punsch verwendet werden müssen, gibt es nicht mehr. Sie wurde in den
70-er Jahren aus dem Österreichischen Lebensmittelbuch gestrichen. Ein
Faktum hat sich hingegen nicht geändert: Sämtliche Zutaten für den
Punsch müssen den lebensmittelrechtlichen Vorgaben entsprechen.