Düsseldorf (agrar-PR) - Der nordrhein-westfälische Minister Eckhard Uhlenberg setzt sich für
neue Regelungen von wichtigen Fragen des Verbraucherschutzes ein. Bei
der Konferenz der Verbraucherschutzminister folgten die Amtskollegen
und Amtskolleginnen aus den anderen Bundesländern seinen Initiativen
zur Kennzeichnung von Lebensmitteln und mehr Transparenz bei
Revolving-Kreditkarten und RFID-Funkchips.
Nährwert-Kennzeichnung auf Lebensmitteln: „Ich
möchte, dass Lebensmittel offen und ehrlich gekennzeichnet werden“,
sagte Uhlenberg. Zusätzlich zu einer verpflichtenden und
differenzierten Nährwertangabe, wie sie die EU plant, soll auf dem
Sichtfeld der Lebensmittelverpackungen der Energiegehalt bezogen auf
100 Milliliter, bzw. 100 Gramm, des Lebensmittels angegeben wird. „So
erhalten Verbraucher einen klaren und knappen Hinweis für ihre
Kaufentscheidung“, so der nordrhein-westfälische
Verbraucherschutzminister. Die Ampel wurde auf Initiative Uhlenbergs
von der Mehrheit der Verbraucherschutzminister abgelehnt, weil
inzwischen feststeht, dass sie Verwirrung stiftet, statt zu informieren.
Information gegen Lebensmittel-Imitate:
Eckhard Uhlenberg möchte das Deutsche Lebensmittelbuch bekannter
machen. Darin sind Qualitätsbeschreibungen für 2000 Lebensmittel
enthalten. „Wer nicht weiß, wie echter Schinken aussieht oder schmeckt,
dem kann man auch gefälschten Schinken leichter verkaufen“, erläuterte
Uhlenberg. Als weiteres Mittel gegen Lebensmittel-Imitate forderte er
vor den Verbraucherschutzministern der Länder und des Bundes, dass die
Gastronomie stärker auf die Echtheit der Lebensmittel achtet. „Ich will
mehr Schulungsmaßnahmen in der Branche, wenn Speisen falsch deklariert
werden.“ Häufigste Ursache für Fehlkennzeichnungen im
Gastronomiebereich seien fehlende fachspezifische Kenntnisse.
Transparenz bei Revolving-Kreditkarten:
Verbraucher sollen besser über die Kosten und möglichen Gefahren von
Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion aufgeklärt werden.
Kreditinstitute, die diese Revolving-Kreditkarten anbieten, sollen die
genauen Bedingungen und die tatsächlichen Kosten transparent machen.
Denn der Kunde kann neue Kredite aufnehmen, ohne die laufenden komplett
getilgt zu haben. „Dabei besteht die Gefahr, dass der Kunde in die
Schuldenfalle gerät“, warnte Uhlenberg.
Hinweis auf Funkchips und Pflicht zur Deaktivierung:
Mehr Transparenz möchte Verbraucherschutzminister Uhlenberg auch bei
RFID-Anwendungen durchsetzen. Funkchips mit
Radiofrequenz-Identifikations-Technologie erlauben die präzisee
Identifikation und Verfolgbarkeit von Waren und die Steuerung von
Liefer- und Lagerprozessen. RFID ist, sehr vereinfacht gesagt, die
Fortentwicklung des bekannten Barcodes in der Gestalt von fernlesbaren
Funkchips. Sie senden permanent Informationen und können damit auch
ungewollt ausgelesen werden. Dabei können Probleme mit dem Datenschutz
auftreten, wenn personenbezogene Daten mit Informationen aus den Chips
verbunden werden. „Aus Gründen des Datenschutzes fordere ich, dass die
Wirtschaft es klar und eindeutig kennzeichnet, wenn Waren RFID-Chips
enthalten“, so Uhlenberg. Im Einklang mit der Forderung der
Europäischen Union soll die Wirtschaft dieser Selbstverpflichtung
nachkommen. „Wir bleiben dran und kontrollieren, ob es zu einer
freiwilligen Regelung kommt“, kündigte Uhlenberg an.
„Die Konferenz hat gezeigt, dass Nordrhein-Westfalen bundesweit eine
Vorreiterrolle beim Verbraucherschutz einnimmt“, fasste Minister
Eckhard Uhlenberg zusammen.