26.01.2010 | 00:00:00 | ID: 4599 | Ressort: Ernährung | Wissenschaft & Forschung

FAQ's Listerien

Wien (agrar-PR) - Was sind Listerien?

Listerien sind Bakterien der Art Listeria monocytogenes. Sie kommen in der Umwelt weit verbreitet vor, sowohl in Abwässern, der Erde, in Kompost und auf Pflanzen. Auch Lebensmittel tierischer Herkunft wie Rohmilch, Weichkäse, Räucherfisch oder rohes Fleisch und Geflügel können z. B. beim Melken und Schlachten, aber auch in der Weiterverarbeitung, verunreinigt werden. Auf Grund ihrer für Bakterien ungewöhnlichen Fähigkeit zu Wachstum bei niedrigen Temperaturen können sich Listerien auch im Kühlschrank vermehren.

Warum können sie mir gefährlich werden?

Die Aufnahme der Erreger erfolgt hauptsächlich durch den Verzehr von kontaminierten tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln. Die Inkubationszeit beträgt drei bis 70 Tage. Eine Weiterverbreitung ist – wenn auch selten – durch Übertragung von Mensch zu Mensch (Krankenhausinfektionen von Neugeborenen) sowie durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren möglich. Die Listeriose genannte Krankheit ist selten, aber gefährlich: Trotz gezielter Therapie verlaufen etwa 30 Prozent der Erkrankungen tödlich.

Welche Symptome gibt es?

Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektion meist ohne Krankheitszeichen bzw. als Durchfall.
Bei abwehrgeschwächten Personen wie Neugeborenen, alten Menschen und Patienten mit chronischen Erkrankungen können sehr plötzlich heftige Kopfschmerzen, starkes Fieber, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Bei Schwangeren verläuft die Erkrankung meist unauffällig, allerdings besteht die Gefahr einer Infektion des ungeborenen Kindes mit dem Risiko, dass es zu einer Früh- oder Totgeburt kommt. Infizierte Säuglinge erkranken häufig an einer Hirnhautentzündung.

Ich bin schwanger und habe Sorge, ein belastetes Lebensmittel gegessen zu haben. Was soll ich tun?

Für Schwangere und Immungeschwächte, die ein belastetes Lebensmittel verzehrt haben und keine Krankheitsbeschwerden aufweisen, wird keine vorsorgliche Antibiotikabehandlung empfohlen, weil nur sehr selten mit relevanten Infektionen zu rechnen ist. Sobald aber Fieber, grippeartige Beschwerden oder andere Infektionszeichen auftreten, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Zur diagnostischen Abklärung werden Blutkulturen empfohlen; von Stuhluntersuchungen ist abzuraten.

Wie kann ich vorbeugen?

Die Einhaltung allgemeiner Küchenhygiene-Regeln spielt eine wichtige Rolle bei der Vermeidung von Infektionen mit Listerien. Fleisch- und Fischgerichte sollten daher gründlich durchgegart, Rohmilch abgekocht und Faschiertes nicht roh gegessen werden. Regelmäßiges Händewaschen (vor der Zubereitung von Speisen) ist eine weitere wichtige Maßnahme zum Schutz vor Erregern. Auch sollten Obst, Gemüse und Salate vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Die Zubereitung von Fleisch und rohem Gemüse muss in der Küche auf getrennten Arbeitsflächen oder zeitlich getrennt vorgenommen werden. Diese Arbeitsflächen sollten nach Gebrauch gründlich gereinigt werden. Frisch gekochte Speisen sollten bei der Lagerung im Kühlschrank abgedeckt werden, damit Keime nicht nachträglich in die Speisen gelangen können.
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Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES)
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