Hannover (agrar-PR) - Studie Die Ergebnisse einer Studie zur
Vitaminbestimmung bei länger haltbar gemachter Milch (Extended Shelf
Life oder ESL-Milch)haben ergeben, dass sie im Vergleich zu
kurzzeiterhitzter Milch keine niedrigeren Konzentrationen an Vitaminen
aufweist. Das ist eine der Schlussfolgerungen, die Wissenschaftler des
Max-Rubner-Instituts (MRI) am Standort Kiel aus der Untersuchung von 30
Milchproben aus 17 Unternehmen der deutschen Milchwirtschaft ziehen.
Sie stellen fest, dass ESL-Milch unabhängig vom Herstellungsverfahren
ein hochwertiges Lebensmittel ist. Verglichen wurden Milchproben der
gängigen Herstellungsverfahren. Dazu zählen kurzzeiterhitzter Milch,
die im allgemeinen Sprachgebrauch als „frische Milch“ bezeichnet wird,
verschieden hergestellte ESL-Milch und ultrahocherhitzter Milch
(UHT-Milch). Sie bilden eine Momentaufnahme der Konsummilch-Qualität in
Deutschland ab.
Aus mikrobiologisch-hygienischer Sicht haben die Kieler Forscher
keine relevanten Unterschiede zwischen der traditionell hergestellten
„Frischmilch“ und der ESL-Milch festgestellt. Je nach
Herstellungsverfahren weist ESL-Milch Unterschiede im Zustand der
Molkenproteine und im Furosin-Gehalt auf. Das sind Parameter, die zur
analytischen Differenzierung von Milchsorten geeignet sind.
Umfangreiche sensorische Prüfungen haben gezeigt, dass kurzzeiterhitzte
Milch in der Tendenz positiver bewertet wird als ESL- Milch oder zwei
bis drei Wochen alte UHT-Milch. Die Unterschiede sind aber so gering,
dass eine sichere Zuordnung der Milch zum Herstellungsverfahren über
den Geschmack nicht möglich ist. Diese Beobachtung bestätigen die
Landesvereinigungen der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen und auch
Niedersachsen (LVN).
In Vergleichstests schmeckten Verbraucher
traditionelle Frischmilch gegenüber ESL-Milch nicht heraus. Die LVN
weist auf den gesundheitlichen und ernährungsphysiologischen Wert der
Milch hin, der unabhängig vom Haltbarkeitsverfahren gleich ist.